Hallo zusammen.

Da wir ja seit knapp einem Jahr schon mit BERNIEs Erfindung eines neuen Werkzeugs für die Montage unserer Slotracingfahrwerke herumhantieren und im Laufe der Zeit einige Optimierungen und Änderungen entwickelt haben, erlaube ich mir hier mal, dieses geniale Tool vorzustellen.
Worum gehts?
Wer schon einmal ein Chassis selbst montiert hat, das nicht aus der Spritzgußform gedrückt wurde, sondern aus mehr oder weniger hochwertigen Komponenten besteht, wird das Problem kennen: teilweise sind die Bohrungen nicht exakt winklig zueinander gebohrt, zu viel Spiel in den Senklöchern oder das leidige Thema des Ausrichtens der einzelnen Achsbocke kennt jeder.
Wer höchste Performantizität (mein Wort =) ) möchte, muss sicher stellen, dass alle Komponenten absolut korrekt ausgerichtet sind!
Im Besonderen machen  hierbei die Ausrichtung der Achsen zueinander Probleme, Es muss  darauf geachtet werden, dass die Böcke exakt zueinander ausgerichtet sind, gleichzeitig müssen die Achsen absolut parallel zueinander stehen. Nur so ist gewährleistet, dass der Motor nicht unnötige Arbeit verrichten muss und dass die Lager spannungsfrei ihren Dienst leisten, ohne dass sie einlaufen, bzw. sich nicht optimal drehen.
Dieser gesamten Problematik hat sich BERNIE angenommen. Wer ihn kennt, weiß, dass er beim Chassisbau keine Ungenauigkeiten duldet, geradezu chirurgisch exakt sind seine Ausführungen bei der Präzision. Heraus gekommen ist dabei das von ihm entwickelte DocTool.
Das Grundwerkzeug besteht aus zwei gefrästen Aluminiumklötzen, die von einer Dreherei für Feinmechanik nach minimalen Fertigungstoleranzen hergestellt wurde. Ich schreibe das deshalb so ausführlich, weil man als „Laie“ vielleicht der Meinung sein könnte, dieses Richtwekzeug „mal eben“ selbst zu bauen, doch aufgrund der vielen Passungen am Werkstück – insbesondere den beiden Passungen für die Führungsstifte des vorderen Schubklotzes ist es notwendig gewesen, eine metallverarbeitende Firma zu finden, die diese hohen Anforderungen bei den Toleranzen erfüllen konnte – klingt komisch, war aber so! =)
Folgende Teile sind erhältlich:
  • DocTool – das Basis-Tool ist das eigentliche Richtwerkzeug incl. Passstiften, Klemmschraube und Führungs-Stäben fertig montiert. Es beinhaltet außerdem das Distanzplatten-Set für unterschiedliche Chassis-Breiten, Klemmexzenter mit Gewindestift und zwei extra lange, geschliffene Achsen zur Ausrichtung
  • Optional 1: vier Achsbock-Lehren (notwendig zur Vermittlung der Achsböcke rechts nach links)
  • Optional 2: ein Auspresswerkzeug für bereits eingeklebte und fest sitzende Kugellager ohne Beschädigung entfernen zu können.
   
   

Wie funktionierts?
  • Vorab wird der benötigte Achsabstand von der zu verwendenden Karosserie ermittelt.
  • Diesen Wert stellt man als erste Maßnahme am DocTool durch messen der beiden extra langen Achsen ein.
  • Das Chassis wird mit seinen Komponenten vormontiert, die Federung wird für beste Genauigkeit fixiert (sehr wichtig!), die Schrauben von den Achsböcken werden dabei nur so fest angezogen, dass man ihre Position noch verschieben kann.
  • In die Lageraufnahmen werden die vier Achsausrichtungs-Lehren(optional 1) geschraubt, um eine bessere Führung zu erhalten und die Parallelität der Böcke zueinander zu gewährleisten. Andernfalls müssen die Kugellager in die Achsböcke eingesetzt werden, um das Chassis vermessen zu können.
  • Die Achsen werden in die Achsausrichtungslehren (optional 1) geschoben und das Chassis wird dann an den Achsen in die Führungspasstifte das DocTool eingespannt.
  • Anhand mitgelieferter Tabelle verwendet man eine passende Distanz zur Chassisbreite. Durch gleichmäßiges Anliegen der Grundplatte an der Distanz ist beste Parallelität gewährleistet.
  • In dieser Position wird mittels Exzenter Die Grundplatte fixiert. Somit lassen sich die Achsböckchen von unten fest schrauben, ohne, dass das Chassis heraus fällt.
Und das war es dann schon, auch wenn es sich „lange“ liest! Der Trick dabei ist, dass man mit diesen Arbeitsschritten sich das ewig dauernde hin- und her messen erspart und sich das exaktere Ergebnis auf der Bahn wirklich messbar in besseren Rundenzeiten nieder schlägt. Das teuerste Chassis ist ansonsten immer nur so gut, wie es zusammen gebaut ist.
   
 Hier sieht man schön anhand der
blauen Distanz, dass die Achsböcke
nicht winklig zur Grundplatte
stehen.

 Durch die Fixierung mittels des
Exzenters kann man nun die Achsböcke
festschrauben. das Chassus liegt parallel
an der Distanz an, somit sind sie absolut
winklig ausgerichtet.

 
 Blick von unten: durch die Ausfräsungen
erreicht man problemlos die Schrauben 
der Achsböcke. Durch die Exzenter-
klemmung wird das Chassis in seiner 
exakten Position fixiert.
Weitere Anwednungsgebiete sind das Kontrollieren und Richten des bereits eingesetzten Chassis. Oft kommt es vor, dass die Bauteile durch einen Unfall/Kollision/Abflug nicht mehr korrekt ausgerichtet sind. Durch einfaches Einführen der Richtachsen in die bereits eingesetzten Kugellager kann man die korrekte Ausrichtung kontrollieren und ggfls. korrigieren.
Der mögliche Radstand für Fahrzeuge ist ca.  82mm – 128mm und sollte für die meisten Fahrzeuge ausreichend sein. 
   
 Kürzester Radstand zum Asurichten
eines Chassis sind 82mm…(Er-
mittelter Wert minus Achsstärke)
längster Radstand ungefähr 128mm,
bevor der vordere Schubklotz seine
Führung verliert.

Selbst das Lager auspressen wird mit dem oben erwähnten Auspresswerkzeug (optional 2) zum Kinderspiel, wenn man es ganz genau machen möchte und die Achsbocklehren (optional 1) zum Richten verwenden möchte. Auf den beiden Bildern unten sind die Ausrichtlehren und das Auspresswerkzeug zu sehen.
   
Ein Scaleauto-Chassis auf der 
Richtbank.
 Unterschiedliche (blaue) Adapter für
verschiedene Chassisbreiten
   
   
 Zu sehen ist ein 70mm Schöler
Challenger Chassis mit der recht 
langen Grundplatte – passt! 
 Auch ein SLP Audi R18 mit seinem
extrem langen Radstand kann mit dem
DocTool ausgerichtet werden.
   

Allerdings hat das DocTool auch eine Einschränkung, was die Chassisauswahl anbelangt: die mitgelieferten Distanzen für unterschiedliche Breiten erfordern eine gerade Grundplatte an der Schwellerkante. Ein F1 Chassis wird sich ohne Anpassung der Distanzen nicht optimal ausrichten lassen, weil die Grundplatte sehr kurz ist und i.d.R. weit hinten sitzt. Auch Plafit – Chassis sind davon betroffen, weil sie keine richtig gerade Schwellerkante an der Grundplatte aufweisen. Grundsätzlich ließe sich das aber mit einer angepassten Distanz lösen, die der Grundplattenkontur folgt, doch diese Option ist vorerst nicht vorgesehen.
Eine Ausnahme dabei ist natürlich das PLAFIT SLP2 wie unten auf dem Bild zu sehen. Durch seine gerade Schwellerkante kann man auch hier das Chassis perfekt justieren.
 
 Hier das Plafit SLP2 auf der Richtbank =)
 
 
 Achsbock-Lehren und Auspresswerkzeug
für die Kugellager

Das waren die ersten Infos. Sollte jemand Interesse haben, möge er sich melden. Die ersten 15 DocTools sind leider schon verkauft, so dass wir erst wieder produzieren müssen. Hierbei fertigen wir aber ausschließlich auf Vorbestellung! Wer es sich also zukünftig bei der Montage und Ausrichtung leichter machen möchte, sollte uns eine Mail schreiben.
Bei Interesse am DocTool nehmt mit uns Kontakt auf.
Bis denne
MAXX