Nicht bei jedem Starter kam das Experiment an, jedoch gab es viel Spaß zu den Folgen von persönlichem Unvermögen, Unzulänglichkeiten beim Einsetzer oder das allseits geliebte Auslösen des Chaos.

Hallo zusammen.
Gestern war es endlich soweit: die Ferrari-Days – Rennen ohne Regelwerk.
Ziel der Übung war, ein Rennen zu fahren, bei dem der geneigte Spass-Slotter nicht mehrseitige Pamphlete filzen muss, um ein Auto zu einer Rennserie zu bauen. Einzige Vorgabe ist neben Moosgummireifen der Maßstab in 1:24 und die Automarke mit dem Cavallino Rampante auf der Haube.

Die gefahrene Qualifikationszeit musste mit dem Durchschnitt des gefahrenen Rennens so dicht wie möglich erreicht werden.
Hier gab es zweierlei Herangehensweise: das Fahren des Rennens nach einer vorher festgelegten Strategie, die sich aus der rein rechnerischen Kalkulation zusammensetzt, oder das Fahren nach „Anzeige“ – also die Fahrweise dem aktuellen Rennverlauf auf den aktuellen Schnitt anzupassen.

Grundsätzlich könnten beide Herangehensweisen zum Ziel führen, wenn da nicht die Fehler in den Renn-Nebenschauplätzen die geplante Strategie versauen würden. =)
Wer nicht schon bei der Quali entsprechend tiefstapelte, der musste spätestens im 2. Stint seinem Zielzeitfenster hinterher eilen, was zu weiteren Fehlern führte. Insbesondere die ersten beiden Startergruppen waren von vielen Fahrfehlern und Chaoszeiten gezeichnet, was den geplanten Rundenschnitt ad absurdum führte.
Interessant dabei war, dass FABIENNE ihren Ferrari 512S aus dem Hause BRM zwar sehr oft ausspurte – die Dinger fahren sich auf dem Ra-Do-Raceway einfach, wie eine Karre Mist – jedoch fuhr sie durch eine recht langsam gefahrene Qualizeit auf den 5. Platz der Gesamtwertung. Klasse!
Dieses Resultat schmeckte natürlich nicht allen Teilnehmern dieser Gruppe. Denn durch das viele Chaos, das sie auslöste, versaute es die Zeiten der beiden anderen Piloten MARC und REINZ, Sie erreichte zudem noch eine bessere Platzierung, als ihre Spielgefährten,  da sie im Rennen deutlich schneller fuhr, als im Qualifying…und genau hier lag der Schlüssel zum Erfolg, zumindest in den ersten beiden Gruppen.

In der mittleren Gruppe fanden sich neben ALEX, ALF und MAXX auch der Newbe OLLI wieder. Dieses Kombi brachte ebenfalls besondere Brisanz, denn OLLI litt logischerweise unter Streckenkenntnissen, während ALF mit seinem 512S versuchte, nach alter Manier durch die Kurven zu driften. Aufgrund des hohen Grips war diese Einlage aber nicht ohne Abflug zu meistern, was entsprechend viel Handycap für MAXX und ALEX bedeutete.
Auch ALEX hatte so seine liebe Not, seinen BRM-Ferrari auf der Piste zu halten. Trotz all dieser diversen Blödheiten der anderen – man erntete ja doppelt für die eigenen Fehler  und der anderen – brachte ALEX es fertig, seinen Rundenschnitt mit einer Abweichung von nur 0,34% zu halten und sicherte sich damit den ersten Platz. Ein Auge auf den angezeigten Schnitt während des Rennens waren dabei sicherlich hilfreich.
Weniger hilfreich, waren nach MAXXens diversen Abflügen, Abräumern und Rumstehern das falsche Einsetzen durch die anonyme Allianz einer Verschwörung namens S.T.O.C.K.I. Aber was solls: die Zeiten waren sowieso kaputt, da kommt es auf die zwei-drei Mal falsch einsetzen auch nicht an und einen Vorteil hat es ja auch: STOCKI aus der ersten Gruppe konnte sich dann doch noch vor MAXX platzieren …grrrmpf! ;o)

In der letzten Gruppe gingen STIWI und BERNIE das Rennen rein rechnerisch an und erhofften sich so eine Platzierung ganz oben auf dem Podest. Doch dort konnte nur einer stehen und es war niemand aus dieser Gruppe, wie wir wissen. Wer rechnet, sollte es richtig machen und alle Faktoren mit ins Kalkül ziehen, denn da waren nicht in den Schnitt gezählte Runden oder gar die Unzulänglichkeiten des Kontrahenten, die den Schnitt versauen konnten. BERNIE und STIWI führen als einzige Piloten sogar zu schnell. Rundenzeit geteilt durch Rundenanzahl waren damit nicht die einzigen Parameter, die zu berücksichtigen sind.
FIURY konnte sich mit seinem Testarossa aus den 80ern und einer Dame am Lenkrad super schlagen. Mit seinem zugegebenermaßen in die Jahre gekommenen Auto, was die verbaute Technik anbelangt, erntete er den 4. Platz mit einer Abweichung von 1.85% und zog damit gleichauf zu Fabiennes Ergebnis. Durch die Mehrrunden im Ergebnis wurde ihm aber die bessere Platzierung zuteil. Ein interessantes Resultat, welches ich in seiner Synchronität so nicht erwartet hätte. Gut, dass STIWI es in seiner Tabellenberechnung berücksichtigt hat.

Was haben wir daraus gelernt? Zugegeben ist das reine Kalkül anhand von mathematischen Gleichungen nicht unbedingt das, was man unter Rennen fahren verstehen sollte, es gehört im echten Rennsport aber schon lange zum Erfolg. Das man sich als Hauptverursacher von Chaoszeiten durch eigene Abflüge noch verbessern und sich vor den Kontrahenten platzieren kann, ist mit Sicherheit auch gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde könnte dieses auch ein Szenario nach althergebrachten Regeln sein. Denn ob mir nun der Schnitt oder die Rundenweite durch den Gegner versaut wird, kommt letztlich aufs gleich raus, wenn man ein Qualifying entsprechend langsam fährt.
Ebenso war im Grunde klar, dass man mit einem performanten Auto einfacher das Zeitfenster halten kann, ALEX hat jedoch gezeigt, dass es auch mit einem BRM geht, wenn man das erforderliche Geschick und rechnerisches Kalkül an den Tag legt.

Grundsätzlich hat es mir einen Riesenspass gemacht, weil man sich über die „Idioten“ auf und an der Bahn so richtig echauffieren kann, ALEX und STOCKI 🙂 Ich konnte mich viel ausgedehnter aufregen, das war irgendwie gesund und hatte etwas vom Dahlheimer Flair.  :o)

Aufgrund des Feiertags im Anschluss an den Regel-Montag hat es mich auch gefreut, dass ALF wieder mal mit von der Partie gewesen ist. Leider wird das wohl aber die Ausnahme bleiben.
Mit OLLI als Newbee an der Bahn kann man einen Funken Hoffnung tragen, dass man ihn vielleicht regelmäßig zu den Rennen begrüßen kann. Ein Einstieg wäre ja in der Basic-Klasse unserer Scaleauto-Rennserie möglich und eine gute Platzierung unter den ersten drei auch kein Problem! 😀
..mal sehen, der Weg ist bekanntlich kein leichter – hat Xaver mal gesungen. =)

Wenn es bei euch als Spassevent angekommen ist, würde ich es irgendwann nächstes Jahr gerne wiederholen, allerdings mit etwas geändertem Renndurchgang, mir sind da noch ein paar Dinge eingefallen, die dem Bummelzugfahrer das Rechenergebnis versauen dürfte, aber mal sehen, ob ihr das überhaupt wollt!?


STAPPI dürfte zumindest die Fahrzeugflotte bestehend aus „NurFerraris“ erfreut haben, zur Durchführung als Racerherz bin ich mir nicht so sicher, aber bei der ersten Sichtung einer Engstelle in der Bahn hatte er ähnliche Bedenken und es kam dann doch anders.

Nicht alles, was nicht regelkonform den ethischen Grundsätzen der Moral folgt, ist automatisch schlecht! =)

Bis denne

MAXX

Achso: das Ergebnis findet ihr unter „Aktuell“ -> „Ergebnisse“