Guten Tag, die Herren.
Nun ist er vorbei, der erste PORSCHE RSR-CUP mit „seriennahen“ SCALEAUTO-Fahrzeugen.
Der letzte Abend war offensichtlich nochmals von vielen Höchstleistungen, persönlichen Schicksalen und engen Zweikämpfen gezeichnet, wie man es kaum aus anderen Rennserien am Ra-Do-Raceway kennt.
Nicht nur in der Topgruppe sollte es dieses Mal heiß hergehen, auch die Platzkämpfe im Mittelfeld waren schön anzusehen.
STOCKI und vor allem SVVEN dürften sich der zweifelhaften Aufgabe eines Toplaufs stellen und mussten feststellen, dass es „vorne“ doch deutlich hecktischer und vor allem zügiger vonstatten geht. Der Dahlheimer Tanzbär ALEX bringt zudem weitere Stressfaktoren mit an die Bahn, sodaß der kleine Herr aus Wombelhausen kurzfristig schonmal die Fassung verlieren musste, auch wenn er es eher gewohnt ist, ganz vorne ums Podest zu kämpfen, als sein bester „Erzrivalenfreund“ SVVEN.

Auch MANUEL aus dem S4F-Lager beeindruckte durch sehr niedrige Rundenumläufe. Er ist bekannt für Speed und Performance, doch aufgrund noch fehlender Streckenkenntnis lag bisher die Rundenweite nur im Mittelfeld. Diesen Abend sollte er aber die Rennserie mit einer persönlichen Bestweite mit knapp 160 Runden beenden. Dies hätte ihn für den kommenden lauf in die Topgruppe als 4. platzierten gespült…aber astrein!

ALEX schaffte das Kunststück und fuhr im letzten Durchgang auf Spur 4 die Bestzeit von 5.613 und verpasste mit wenigen Hundertstel die Gelegenheit, BERNIE als Bestweitenträger der Spur 1 zu schubsen – Respekt!
Glaser-JÜRGENS Rekord auf den Spuren 2 und 3 aus dem letzten Jahr stehen nun auch kurz vor dem Fall, denn die Rundenzeiten purzeln peu a peu. Mit seiner 5.599 ist er bisher der einzige Pilot, der es unter Rennbedingungen geschaft hat, vorne zwei Fünfen stehen zu haben…Im Testrennen war sogar einmal eine 5.586 auf Spur 3 zu sehen – Wahnsinn! Warum fährt er eigentlich nicht mehr weiter nach vorne, könnte man sich fragen…? nun, die Antwort wird nur er allein formulieren dürfen, aber ich nehme einmal vorweg, dass schwindende Konzentration (immer noch?) gepaart mit dem Verlust der Performantizität (jaha, das Wort gehört mir allein!) seines „Ölfers“ die Ursache dafür sein muss…WAS eine Weisheit! :o)

Man muss allerdings kein Orakel befragen, um vorauszusehen, das auch diese Spurenrekorde  im Laufe der kommenden Saison in der 2. Auflage des Cups fallen werden.
     
 
 Gruppe 4 mit Neuzugang
NICO
 Gruppe 3 mit „Gaststarter“ STAPPI  Gruppe 2 mit dem Seriensieger 
hinter der Kamera
 Die Topgruppe bestens gelaunt 
und „uffgereecht“ ;o)

MAXX  schraubte im Letzten Rennen des CUPs die Latte für die beste Rundenweite auf 164, 16 Runden. Er war in beiden Rennen zwar wieder nicht der Schnellste, aber mit einem Schnitt von 5,848 und einer Bestzeit von 5,633 liegt die Differenz bei knapp 0.25 Sekunden. An den gefahrenen Bestzeiten und dem errechneten Rundenschnitt kann man sehr schön sehen, wie fehlerfrei bzw. gleichmäßig ein Pilot unterwegs war. Kontinuität zahlt sich demnach mehr aus, als ein Zehntel schneller fahren zu können… und das ist insbesondere bei diesen eng zusammenliegenden Topzeiten der Piloten wichtig.

Kontinuität ist aber insbesondere bei viel Verkehr auf der Bahn schwierig, vor allem, wenn es Abflüge hagelt. Genau davon waren einige Piloten diesen Abend wieder gestraft. WERNER allen voran hatte dann irgendwann die Faxen dicke und rüpelte im 2. Lauf durchs Feld. In der Engstelle wollte er dann weder Platz machen, noch eine Runde länger auf den Überholvorgang warten, was allerdings für die eigene Weite eher kontraproduktiv gewesen sein dürfte. Verstehen kann mans, ob es sein muss, steht auf einem anderen Blatt.

   
 NICOs Einsatzwagen mit Lackarbeit ALEX und  MAXXens Fahrwerk…noch isser schööön…noch!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal in meiner Eigenschaft als Rennleiter äußern, da es offensichtlich Diskussionsbedarf bzgl. Chaos und Engstelle gibt:
NATÜRLICH werden i.d.R. alle Autos in Kurve 1 eingesetzt, die der zuständige Einsetzer an der Engstelle erreicht.
Diesen Abend wurden jedoch die Autos in den ersten Gruppen einfach nur wieder eingespurt, wenn CHAOS gedrückt wurde. (ich betone „WENN“ denn i.d.R. gibt es dann selten Chaos) Die Fahrzeuge fanden sich also NICHT am Ende der Kurve 1 wieder, sondern wurden in der Engstelle bei Chaos eingestellt.
Diesen Fehler hatte ich stillschweigend geduldet und versucht, ihn „beizubehalten“, jedoch ist diese Vorgabe von mir zwischenzeitlich vergessen und übersehen worden, wodurch dann Autos bei CHAOS in Kurve 1 eingesetzt wurden. GRUNDSÄTZLICH ist das richtig, jedoch nicht gerecht, da diesen Abend wie gesagt mehrfach Autos nicht in Kurve 1 eingesetzt wurden! Dieses hatte dann auch u.a. WERNERS „Faxen“ zur Folge und sorgte kurz für Diskussion.
Zur Beruhigung: So richtig schlimm ist es fürs Ergebnis nicht, da zu dieser Zeit IMMER Chaos geschaltet war und der Zeitverlust sich in Grenzen hält – ganz im Gegensatz, wenn ein Auto fälschlicher Weise während des Betriebs in der Engstelle ohne lange Verzögerung eingesetzt werden kann.
Um nun die alte Ordnung wieder herzustellen, werde ich zukünftig wieder darauf achten, dass – EGAL WANN – alle Autos IMMER in Kurve 1 eingestezt werden, wenn der zuständige Einsetzer an der Engstelle ein Auto erreichen kann. So haben wir es immer gemacht und so soll es bleiben. Für die Konfusion und den „hässlichen Abdruck im Hermelin“ bitte ich um Entschuldigung. =)

So, nun weiter zum Geschehen:
Wenn man die Rennsaison mit ihren 10 Rennen einmal Revue passieren lässt, so kann man sagen, dass es für viele Piloten insbesondere zum Ende des Cups deutliche Schritte nach vorne ging. Insbesondere SVVEN mit Hoffnung auf sein neuen Einsatzwagen machte enorme Sprünge in Richtung Front und auch ein STOCKI wird in Summe gesehen nicht gänzlich unzufrieden mit den gefahrenen Ergebnissen sein, auch wenn das Heranstürmen auf die Spitze des Dahlheimer Statistikfetischisten ALEX im im Laufe der Serie einen Strich durch die Rechnung beim Podestplatz der Gesamtwertung gemacht hat.
Auffällig war allerdings, dass mit Ausnahme ALEX alle Top-Piloten irgendwann einen recht großen Einbruch in ihren Durchschnittsrundenweiten und damit bei den Platzierungen hatten. Auch der Seriensieger MAXX war davor nicht gefeit, eine – für seinen Maßstab mittelmäßige Platzierung in beiden Rennen an einem Abend zu erreichen…offensichtlich aber noch in der Summe vertretbar, denn mit mehr als 70 Punkten Vorsprung auf den FIZE-Meister ALEX ist das Ergebnis immernoch mehr, als deutlich.

Interessant ist es auch, dass ausgerechnet die „Pros“ vom Ra-Do-Raceway offensichtlich nicht in der Lage waren, mit ihren gebauten Autos einige „Fortgeschrittene“ einzufangen. Ein BERNIE oder auch STAPPI mussten sich im Gesamtklassement von ALEX oder STOCKI geschlagen geben, selbst SVVEN schlich sich mit seiner Steigerung zum Ende der Saison noch vor STIWI, der mit seinem, im Grunde sehr performantem 997 über die gesamte Rennserie auf Kriegsfuß stand. Mit einer Punktewertung von 70 bis 73 Punkten über die Distanz von 10 Rennen gehört er zur neuen Generation der Formel 1 Piloten, bei denen mittlerweile wohl der beste Gleichmäßigkeitsfahrer Weltmeister wird… :o)
Doch was des einen Leid, ist des anderen Freud, hat einmal ein schlauer Mensch gesagt. So auch bei den SCALEAUTOS: Es ist mehr oder weniger Glücksache, ein Fahrzeug nach dem strengen Reglement aufzubauen, dass quasi ohne große Eingriffe schnell und vor allem sicher um den Kurs zu bringen ist. Ob ein Auto viel Arbeit beim Richten macht, entscheidet wohl das mehr oder wenige glückliche Händchen des Verkäufers.
Trotzdem ist aber mit etwas Mühe und Zuwendung ein sehr performantes Auto möglich, wenn man den Bestzeiten der einzelnen Piloten Glauben schenken darf. Es bedeutet aber auch, diese Bestmarken Runde um Runde über die Distanz zu bringen…und genau hier sind wir am Punkt: Der SCALEAUTO-CUP ist mehr, als jede andere Rennserie eine Fahrermeisterschaft, in der es nicht um Skills bei der Wahl des Materials geht.
Natürlich zählt das Endergebnis und natürlich liegen die Differenzen der gefahrenen Rundenweiten ähnlich weit auseinander, wie bei anderen Rennserien. Aber klar ist doch auch, dass man aufgrund der persönlichen Leistung am Drücker hier nicht erwarten darf, dass die Leistungen ähnlich knapp ausfallen. Wenn dem so sein sollte, müssten wir eine Eisenbahn bauen oder uns im viel zitierten „Gleichmäßigkeitsfahren“ erproben.

       
 A blast from the past: Bilder aus  dem Fotoarchiv mit Piloten und Gästen, die ich garnicht kenne?  Sogar Olli war auch mal da! =)

…und warum ich das alles schreibe?
Weil ich der Meinung bin, dass wir beim Reglement alles richtig gemacht haben, auch wenn es nicht für jeden Starter immer verständlich war, warum was so gemacht werden muss.
Die Teilnehmerzahlen mit etwa 15 – 17 Startern sprechen für sich, von daher ist es für das Hobby eine gute Entscheidung gewesen.Selbst im letzten Rennen der Serie gab es mit NICO einen Neuzugang, sodaß man hier mit Sicherheit sagen kann, dass der RSR-CUP sich größter Beliebtheit bedient.
Sicherlich kann man sich beim Relaunch dieser Serie über kleine Regelwerksänderungen Gedanken machen, im Grunde sollten wir aber alles so lassen, wie es ist. Der SCALEAUTO RSR-CUP ist und bleibt das Betätigungsfeld für diejenigen, die ohne großen Aufwand möglichst gleiche Chancen zu ihren Kontrahenten haben wollen. Eine Rennserie 2.0 bietet dann die kommende Gruppe C – Saison basierend auf einem Einheitschassis und etwas mehr persönliche Entfaltung bei der Fahrzeugwahl und Gestaltung. 🙂

So und nun bin ich gespannt, wer den PORSCHE RSR – CUP-Meister in der nächsten Saison herausfordert? Ist es BERNIE oder SVVEN, STOCKI, ALEX oder gar der letzte Neuzugang NICO? …man(n) wird sehen!

MAXX
MitderHandinderHosentascheMeister 2013