oder wie hieß es in einem ähnlichen Term?
Ich habe von einigen unserer Neuzugänge die Frage gestellt bekommen, was man denn am besten für einen Kleber in diesem oder jenem Falle nimmt…nun, es gibt wirklich viele Möglichkeiten und viele Anwednungen, bei denen man verschiedene Kleber nehmen sollte.

Auch wenn ALEX grundsätzlich immer einen Patronengürtel mit Sekundenkleber am Halfter trägt, ;o) möchte ich hier eine kleine Legende zu den unterschiedlichen Verklebungsmöglichkeiten anführen. Natürlich wird dieses nicht eine vollständige Liste aller Kleber und deren Einsatzgebiete werden, aber es soll für Diejenigen, die ins Hobby einsteigen ein grober Leitfaden sein, was man am besten nimmt wenn man etwas verkleben möchte.

 

Sekundenkleber:


Hier gibt es eine riesige Auswahl.
Ich bevorzuge WIKO-Kleber den man z.B. bei Reichelt bekommt.
 

  • WIKO SGB20 Black
    bleibt entgegen anderen, normelen Sekundenklebern dauerelastisch und ist schwarz durch die beigemischten Gummipartikel.
    Aufgrund des günstigen Preises nehme ich diesen Kleber zum PU-Reifen verkleben, statt dem sauteuren WEICON, der obenauf auch noch recht schnell zäh wird. (bei mir jedenfalls)
    Alternativ kann man auch PATTEX Sekundenkleber „Ultra-Gel“ benutzen. Es gibt ihn in der Tube oder – besser in einer Quetschflasche. Er ist ebenfalls dauerelastisch und eignet sich besser zum Verkleben von Reifen, als der normale, dünflüssige Kleber.
  • WIKO SG60
    hat den Vorteil, dass dieser Kleber nicht „ausblüht“. Jeder, der schon einmal Sekundenkleber an transparenten Teilen, wie Scheiben und Lampengläsern verwednet ha, weiß, dass es nach einer Weile zu diesen häßlichen Schmauchspuren kommt, was auf den Teilen einen milchigen Nebel hinterlässt.
  • WIKO SG2000
    ein Sekundenkleber, der ein Justieren durch längere Abbindezeit noch zulässt und auch für spaltfüllende Verklebungen, wie z.B. Kotflügelverbreiterungen und Schwelleransätze notwendig ist. In Verbindung mit etwas Backpulver kann man gut spaltfüllend arbeiten.
  • WIKO SG15
    sehr dünnflüssiger Sekundenkleber, der schneller abbindet und seinem Namen gerecht wird. Ich nehme ihn an Stellen z.B. in der Karosserie und lasse ihn in feine Spalten und Ritze laufen. Mit etwas Backpulver erhält man eine Art Beton, den man sogar schleifen kann. Gut für Karoreparaturen. Aber Achtung! durch die sehr geringe Viskosität läuft er auch schnell an ungewollte Stellen durch die Kapilarwirkung! Dieser Kleber ist der beste Weg ein Auto zwar schnell zu verkleben, es aber auch genauso schnell zu versauen!

Dann gibt es noch bei den 1-€-Euro-Läden an den Wühltischen diese Billigsekundenkleber. (auf dem Bild ganz rechts die blauen Tuben) Diese sind i.d.R. immer sehr dünnflüssig und lassen sich nach dem Öffnen meistens nicht mehr verwenden, da man sie nicht wieder verschließen kann, ohne dass sie komplett verkleben. Ich nutze sie zum Reparieren der Litze, oder da, wo man eine Tube auf einmal braucht. Geöffnete Tuben werfe ich sofort weg, da sie später beim Versuch, den Dekel abzuschrauben, irgendwo unten aufgehen und einem über die Finger, Hose, Pulli und/oder Modell laufen können…ich hasse das! Also für den Modellbau finger weg von diesen Billigtuben!

Tipp:
Wer extrem kurze Verklebungszeiten wünscht, sollte die zu verklebenden Stellen mit AKTIVATOR behandeln. Dieses Mittelchen gibt es z.B. von Robbe in einem Fläschchen mit Pinsel oder auch als Spray. Die Dose ist in ihrer Dosierung etwas mühsam, allerdings ist sie vom Preis/Leistungsverhältnis deutlich billiger, als die Fläschchen.
PATTEX bietet seit Kurzem ein Set mit Aktivator an, dass ich alledings nicht getestet habe. Ansonsten einfach mal nachGooglen. ;o)
Achtung: auch der Aktivator hinterlässt insbesondere auf transparenten Teilen seine Spuren! Wer das Spary einsetzt, sollte peinlichst darauf achten, dass er sich nicht Fenster und Scheiben ruiniert.

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Plastikkleber:

Viele Jungs verkleben immernoch ihre Karosserien mit Sekundenkleber. Aufgrund der Problematik mit „Schmauch“ und den i.d.R. recht spröden Eigenschaften dieses Klebstoffs ist es grundsätzlich besser, auf Richtigen Plysyrolkleber zurück zu greifen.

Auch hier gibt es im wesentlichen zwei Unteschiede:

  • Modellbaukleber für Kunststoff von Revell oder Pattex
    werden mit Nadel geliefert, die leider allzu oft verstopft. Mit ihr ist man aber in der Lage, den Kleber auf Plastikteile genau zu platzieren. Wie überall gilt hier die Regel: weniger ist mehr! Eine zu dicke Schickt löst das Kunststoff auf und man bekommt keinen guten Sitz der bauteile mehr, weil die Schnittstellen der zu verklebenden Teile aufgeweicht sind! Also weniger benutzen und die Bauteile mit Klebeband oder Klammern gegen Verrutschen sichern.
    Wer keine verstopften Nadeln am Kleber möchte, sollte immer drauf achten, dass der Restkleber komplett zurück läuft (aufrecht stellen), andernfalls muss man mit einer flamme das Röhrchen wieder frei brennen.
  • PATTEX Kunststoff- & Plastikkleber
    klebt zwar gut, ist aber aufgrund seiner fließfähigkeit und seiner groben Dosierungsmöglichkeit nur für großflächige Verklebungen geeignet. Im Modellbau also eher die schlechtere Wahl, es sei denn, man möchte größere Polystyrolplatten verkleben.
  • RUDERER
    ein spezieller Kunststoffkleber, der für grobere Arbeiten gut ist. Er basiert, wie alle Kunststoff und PVC-Modellbaukleber auf der gleichen Zusammensetzung. Um ihn dosiert auftragen zu können, sollte man sich einen Kleckt auf ein Blatt machen und dann mit einer Stopfnadel oder Holzsatb aufbringen.
  • KIBRI Plastik Kleber
    sehr gut geeignet, wenn man Polysyrol oder Teile aus einem Modellbausatz an schwer zugänglichen Stellen verbinden will. Er ist so dünnflüssig, wie Wasser und läuft durch die Kapilarwirkung in jede Ritze. Das Gläschen kommt mit einem Pinsen im Deckel, mit dem man den Kleber gut auftragen kann. Wahlweise gibt es diesen Kleber auch von Revell, jedoch findet man ihn nicht überall. mein Tipp: Modellbaulädchen Niederzwehren

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2K Kleber:

Zwei-Komponentenkleber eignen sich bestens für das Aufsetzen einer Karosserie auf das Chassis, doch wie so oft gibt es auch hier verschiedene Arten der Kleber, die gewisse Eigenheiten/schaften mitsich bringen.
Alle 2K Kleber bestehen aus zwei Komponenten (ach was!?), die man sich in einem mitgelieferten Schälchen 50/50 anmischen muss. Bei Pattex Stabilit besteht der Härter aus einem Pulver.

 

  • Pattex STABILIT
    mit diesem Kleber kann man unglaublich haltbare Ergebnisse erzielen. Er härtet komplett aus und lässt sich später nur mit einem Dremel o.ä. bearbeiten. Beim Aushärten der braunen Masse entsteht Wärme, wodurch ein Verkleben bei wärmeempfindlichen und dünnen Kunststoffen nicht ganz problemlos ist. Allerdings kenne ich keinen anderen 2K-Kleber, der eine derartige Klebekraft entwickelt! Für „Hardcore“ – Verklebungen mein klarer Favorit!
  • Pattex 2K KRAFT-MIX
    Ein Epoxydharzkleber mit 5min Abbindezeit – also optimal für das Aufsetzen einer Karosserie auf das Chassis. Er härtet glasklar aus und wird von manchen Modellbauern sogar zum gießen von Scheinwerfergläsern genommen. Allerdings muss dabei darauf geachtet werden, dass man keine Luftblasen beim Mischen eingerührt hat.
  • UHU 2K SCHNELLFEST
    im Grunde das Gleiche, wie obiger Pattexkleber, also auch ein Epoxydharzkleber, der glasklar nach 5 Minuten (blaue Packung) aushärtet. Man erhält ihn auch als „ENDFEST“ (grüne Packung) mit 2Std. verarbeitungszeit und nach 24 Std. voll ausgehärtet, oder als „SOFORTFEST“ (rote Packung) mit 2 Minuten Verarbeitungszeit.
  • DURAX Epoxy 2K Kleber
    im Prinzip auch das Gleiche, wie Pattex und UHU 2K Epoxydharzkleber, allerdings DEUTLICH günstiger im Gebinde, als die „Großen“ Hersteller. Man erhält 2x 50Gramm für nicht einmal 8.- Euro und ist deshalb meine klare Empfehlung. Kauftipp: AKSPIELE

Insbesodere die 2K Epoxydharzkleber gibt es auch in einer Art Spritze mit zwei Kammern. Der Kleber wird in der Düse vermischt und kommt dann quasi verarbeitungsfertig aus der Spitze. Für unsere Einsatzzwecke ist diese Verpackung aber nicht geeignet, man muss zu viel wegwerfen, da der Rest in der Düse aushärtet und man zudem noch eine neue Spitze aufstecken muss, wenn man später eine weitere Verklebung machen möchte! …also Tuben kaufen!

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Haushalts-Alleskleber

Diese Kleber kennt glaube ich jeder aus seiner Kinderbastelzeit. Weit verbreitet war wohl UHU und Pattex. Mittlerweile gibt es diese Haushaltskleber fast ausschließlich nur noch ohne Lösungsmittel, was für unseren Einsatz gut ist.

Mit diesen Klebern verklebt man z.B. Lampengläser, Tankdeckel, Verschlüsse und alles, was man AUF die fertig lackierte Karosserie aufbringen möchte. Der Forteil daran ist, dass die Lackschicht nicht durch agressive Lösungsmittel angegriffen wird und man somit ohne große Schäden auch kleine Patzer wieder von der karo ab bekommt.
Hier ist es egal, ob ihr PATTEX HOBBY oder UHU ALLESKLEBER benutzt – achtet lediglich darauf, dass die Kelber mit „Lösungsmittelfrei“ gekennzeichnet sind.
Ich benutze PATTEX HOBBY und PATTEX 100%. Letzterer ist etwas zäher, doch die praktische „HOBBY“ Flasche lässt sich durch ihre art der Verpackung gut dosieren und ist etwas einfacher in der Handhabung. Von der Haltbarkeit kann ich nichts sagen, da ich damit wirklich nur Gläser, Scheiben und kleine Dinge verklebe. Ich halte sie aber nicht geeignet, um z.B. eine Karosserie Aufzusetzen.

per_200Des weitern gibt es auch seit geraumer Zeit PATTEX Repair Extreme.
Dieser Kleber ist (mittlerweile) ebenfalls lösungsmittelfrei und härtet glasklar dauerelastisch aus. Im Grunde ist es eigentlich ein idealer Kleber, um ihn bei der „Hochzeit“, dem Verkleben der Karosserie mit dem Chassis zu benutzen. Durch seine Dauerelastizität hält er auch, wenn das Fahrzeug hart einschlägt und man kann Kleberückstände an Kleckerstellen kurz nach dem Verkleben noch gut „Abpopeln“. (z.B. beim Scheiben einkleben)

Man sollte aber im sichbaren Bereich (insbesondere Scheinwerfergläser) den Kleber nicht ohne weiteres benutzen, da ich festgestellt habe, dass er nicht UV-beständig ist. Nach einiger Zeit vergilbt die Klebestelle des sonst glasklaren Klebers und es sieht schnell schmuddelig aus!
Da ich mit PATTEX Hobby und 100% noch keine Langzeiterfahrung habe, kann ich im vergleich noch nicht genau sagen, ob dieses „Eingilben“ ev. auch bei diesen Klebern auftritt, denn die „Inkubationsphase“ liegt bei mindestens einem Jahr.
Da PATTEX REPAIR Extreme allerdings gut für das Aufsetzen geeignet ist und dieses dann an Stellen verklebt wird, die nicht im Sichtbereich liegen, kann man diesen kleber zumindest für diesen Zweck gut nutzen.

 

So, das war es bis hier hin. Wie gesagt: viele Wege führen nach Rom. dieses Pamphlet soll nur für Diejenigen ein kleiner Guide sein, wie man was wo mit welchem Kleber verkleben sollte. Es hat weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf die ultimative Empfehlung.

 

MAXX