dsc_8398_800Was vor einigen Wochen zum 1. Lauf der GT-Endurance noch als „referenzverdächtig“ betitelt wurde, ist mit dem gestrigen Abend zum 2. Lauf dieser Rennserie geradezu pulverisiert worden. Sage und schreibe 19! Starter fanden sich am Ra-Do-Raceway ein, um den gestrigen Abend zu einem „historischen“ Ereignis werden zu lassen, wenn man verbal so weit gehen darf.
Wenn man von der 1. Kasseler Stadtmeisterschaft anno 2006 absieht – damals hatten wir 24 Starter mit SLOT.IT-Autos, dürfte diese Teilnehmerzahl wohl deutlich einen Benchmark in der Historie des Raceways im 124er Maßstab setzen.
…und nicht nur das: auch die gefahrenen Rundenweiten in Verbindung mit den erzielten Platzierungen sollten Maßstäbe setzen.
ROBSE von den Jungs von SFF hatte offensichtlich „Lunte gerochen“ und baute nun zu dieser Rennserie einen eigenen Wagen, einen PORSCHE 997 aus dem Hause SCALEAUTO, aufgesetzt auf ein SLOTPOINT Fahrwerk.
Aufgrund der etwas zu großen Räder fehlte ROBSE allerdings der nötige Grip, um mit dem 997 weiter nach vorne zu fahren. Trotz diesem Handycap schaffte er aus dem Stand eine Weite von 203 Runden, da steckt Potenzial unter der Haube.
Auch ANDY, der Teamkollege von UWE brachte einen neuen Wagen mit an den Start. Auf Basis eines Carrera-White Kits stellte er einen ASTON MARTIN DB9R auf die Beine. Ein schönes Auto in „British Racing Green“ – Lackierung.
SVVEN, der nach wie vor auf den Einsatz von Leihwagen setzt (ganz zum Missfallen seines Team-Rivalen STOCKIVerschlossen), konnte diesmal auf den Fuhrpark von STIWI zurück greifen. In seinem Bestand gab es ebenfalls noch einen ASTON MARTIN DB9R in GULF-Lackierung. Dieser sollte erneut in der Lage sein, schnelle Rundenumläufe zu absolvieren, wie STOCKI wieder feststellen musste…

Die beiden Gaststarter MARKUS und MANUEL vom M&M-RACEWAY mussten sich mit den Leihschlampen aus MAXXens Bestand um den Kurs quählen. Vor allem MARKUS hatte seine liebe Mühe, den PANzer…ähh PANOZ halbwegs sicher um den Kurs zu manövrieren.
Was bei den Testfahrten noch problemlos funktionierte, sollte mit zunehmender Temaparatur in den Räumen des Raceway und den damit verbundenen besserer Grip mehr und mehr als echte Zicke herausstellen.
MANUEL auf der Leih-Corvette hatte es etwas leichter, das knapp 250 Gramm Geschoss um den Kurs zu zirkeln.

dsc_8389_800Zur Freude des Ra-Do-Clans fand auch Inspector Gadget HILLE den Weg an den Raceway. Neben STAPPI war er einer von zwei Ferraristi, die die Fahnen für die Scuderia hochhalten sollten. Und wenn MANUEL auf der Corvette nicht so schnell gewesen wäre, hätte es mit HILLEs erstem Gruppensieg sogar fast geklappt, denn er führte das Feld bis über die Hälfte des Rennens an, da MARKUS und MANUEL im typischen Vater-Sohn Duell hier und da einiges an Zeit liegen ließen. Am Schluss nicht genug für HILLE.

Auch die Dahlheimer Fraktion war in geschlossener Linie am Start. ALF, ALEX und WERNER auf Corvette und PORSCHE GT1 hatten endlich ihre Boliden geschlossen am Start und konnten das Feld in bekannter Art und Weise aufmischen: ALF im Walter Röhrl-Stil, ALEX strategisch berechnend und WERNER ganz ruhig und still auf Podiums-Kurs.
In der Summe war es wohl für die Dahlheimer Connection ein erfolgreicher Abend: ALEX hatte mit der Überarbeitung seines Autos sein persönliches Ziel mit 223 Runden deutlich erreicht. Als regelmäßiger „Störenfried“ der Hausherren im vorderen Feld reichte diese Rundenweite für Platz 5. Damit sollte er einen Platz schlechter abschneiden, als noch beim ersten Rennen, doch das dürfte er seinem Teamkollegen WERNER zu verdanken haben. WERNER fuhr mit 225 Runden weit in die vordere Phalanx des Startfeldes und zwar auf einen graniosen 3. Platz…und das mit einem gerade aufgesetzten „Neuwagen“ in Form eines Porsche GT1. Super!
Leider wurde sein wunderschöner Playstation-Porsche aber wieder bei einem Abflug hart erwischt, sodaß der Griff nach dem Sekundenkleber nicht nur standesgemäß, sondern auch unumgänglich sein wird!
ALF blieb aufgrund seines Ralley-Stils knapp unter der 200 Runden-Hürde. Mit 198 Runden dürfte dieses Ergebnis trotzdem sein Bestes sein, was er in dieser Rennserie gefahren hat.

Ein weiterer Neuzugang in dieser Rennserie war BERNIE. Der „stumme Zeit(en)-Zeuge“ des kommentarbehafteten Internets hatte bisher noch keinen Start eine GT-Boliden am Ra-Do-Raceway und brachte seinen AUDI R8 LMS an den Start, den er ursprünglich für die DTSW gebaut hatte…schick schick!

FRANK machte ebenfalls kurzen Prozess und brachte eine neu aufgebaute CORVETTE in seinen Besitz. Carbon und Hightech soweit das Auge reicht, sollte  Zeiten unter der magischen 6-Sekunden-Marke möglich machen, doch neben einem schnellen Auto muss der Finger dann noch im richtigen Moment den Gaszug bedienen…das ist manchmal, aber nur manchmal nicht ganz leicht.
FRANK stellte die Vette mit einer 6.2er Zeit auf Platz 7. Ein unglaubliches Quali-Ergebnis, das auf ein gutes Ergebnis hoffen ließ, doch im Verlauf des Rennens ließ die Konzentration um einige Zehntel nach, sodaß am Ende nur Platz 12 dabei heraus kam – trotzdem: mit 205 Runden hat er deutlichst die 200er Schwelle überschritten und dürfte somit auf dem Weg nach vorne sein!

Die fehlende Routine von FRANK kam seinem „CHEF vom Dienst“ STOCKI ganz gelegen. Neben dem internen Kampf um die Platzierung mit SVVEN machte ihm nun auch noch der Neuzugang im Ra-Do-Team FRANK zu schaffen – „DAS GIBTS DOCH GAR NICHT!“
Obenauf war dann der Startplatz in der 2. Gruppe neben ALF und dem Newbee ANDY nicht der Glücklichste, um ohne Behinderungen eine gute Weite fahren zu können.
Demnach fühlte sich unser Wombelshausener Bastel-Wastel doch arg unter Druck gesetzt, sein Ziel zu erreichen – nämlich auf jeden Fall VOR FRANK und vor allem VOR SVENN zu bleiben.
Das Druckausgleichs-Ventil war dann während des Rennens auch deutlich zu hören. Wenn jemand auf seinem Slot parkte, (und das passierte öfters, als es ihm lieb war!) ging STOCKI hoch, wie eine Flasche Cola auf Mentos!
Die etwas ungestüme Fahrweise seiner Kontrahenten in der Gruppe zwang ihn somit erneut hinter SVVEN und das wieder einmal um nur 21 Teilstriche…„DA KÖNNT‘ ICH PLATZEN, WENN…“  tja lieber STOCKI: THATS RACE! 😉

dsc_8383_800 dsc_8387_800
Dreimal Porsche GT1 Wer hat die Nase vorn?

 

Apropos interne Duelle, von denen wir diesen Abend offensichtlich reichlich hatten: UWE und sein Teamkollege ANDY vom HOE-RING trennten bei der Quali nur ein schlappes Zehntel.
ANDY startete sein Rennen stark und es sah zu Beginn so aus, als sollte er die 200er Marke knacken, doch erneut in der 2. Hälfte des Rennens ließ auch bei ihm die Konzentration nach.  Es häuften sich Abflüge, was die ansich guten Rundenzeiten zunichte machten.

UWE fuhr in der Startergruppe nach ihm und wenn ich nicht wüsste, dass wir einen RENNabend veranstalten, hätte ich gedacht, UWE spiel EISENBAHN. Offensichtlich braucht er immer eine ganze Weile, um auf Betriebstemparatur zu kommen, denn sein Auto ist für Rundenumläufe um 6 Sekunden gut. Taktisch ist es zwar nicht von der Hand zu weisen, dass „auf Sicherheit“ fahren besser ist, als in jeder Kurve das Auto wegzuwerfen, doch unter dem Aspekt des „Rennen fahrens“ muss UWE zukünftig einen Zahn zulegen…wobei: es hat ja gereicht, um VOR seinem Teamkollegen ins Ziel zu kommen…also Ziel erreicht! 😀
Ein weiterer Pilot eines Japan GTs war FIURY, der mit dem Einsatz eines LEXUS auf ein recht unorthodoxes Auto setzte. Nicht die schlechteste Entscheidung, wie man am Ergebnis erkennen kann, denn trotz der relativ mäßigen Quali-Zeit konnte FIURY seinen LEXUS ohne große Fehler und guten Rundenumlaufzeiten auf Platz 7 des Gesamtergebnisses setzen. Wenn man bedenkt, dass die Karosse mit ihren fast 10 Gramm Übergewicht nicht zu den Leichtesten gehört und FIURY zudem keine „überflüssige Zeit“ in das Optimieren seines Autos steckt, ist das ein phänomenales Ergebnis, das sich sehen lassen kann!

dsc_8393_800Zu den üblichen Verdächtigen zählen natürlich auch noch der amtierende GT-Meister AHLI und STAPPI, die beide diesen Abend mit Problemen zu kämpfen hatten. STAPPI konnte seinem Pferdchen nicht so richtig das Galoppieren beibringen, AHLI hatte mit plötzlichem Slotverlust zu kämpfen. Beide Autos lagen auf etwa gleichem Niveau, doch um ganz vorne mit zu mischen, fehlten zwei bis drei Zehntel und ein sicheres Fahrverhalten beim pushen.

Von diesen Problemen konnte STIWI nichts berichten. Sein neuer 997 zog wie auf Schienen seine Kreise. Mit einer Qualizeit von 5.991 unterbot er erstmalig in seiner Slotkarriere die 6-Sekunden Marke und es roch verdächtig nach POLE…bis dann „Originalton“: „DER DOOFE GLASER“ kam und ihn um 40 Huntertstel vom Thron stoß.
Der „DOOFE GLASER“ war auch Derjenige, den es diesen Abend zu schlagen galt, denn er war der Sieger des 1. Laufs der GT-Endurance. Dementsprechend ging er mit einer „gewissen Nervosität“ an den Start, die ihm fast den Regler aus der Hand vibrieren ließ. 😀

Dann war da noch der Hausherr selbst, der nach dem Debakel seines 997 nun das T-Car einsetzte. Da die Hinterachse völlig scheib auf der „FUCK-THOR“ Grundplatte seines Porsche sitzt, sind damit keine dauerhaft guten Rundenzeiten zu fahren. Zu groß ist der Reifenverschleiß und damit ist ein Einbrechen der Zeiten, wie beim 1. Lauf so sicher, wie das Amen in der Kirche.
MAXXens MERCEDES CLK-GTR erschien wie eine 1:20er Version gegenüber der recht zierlichen Porsches im Feld. Eine brutale Schelle, mit der auf dem scheinbar kleinen Micky-Maus Kurs eine Qualizeit von 5.861 und damit POLE eingefahren wurde.
Im Rennen sollte es dann auch entsprechend laufen. MAXX übernahm von der 1. Sekunde an die Führung und so richtig hatte keiner im Feld etwas entgegen zu setzen. GLASER JÜRGEN versemmelte seinen ersten Stint auf Spur 2 schon zu Beginn und wurde zum Ende des Rennens immer nervöser. Fehler um Fehler addierten sich, sodaß er im Gesamtergebnis bis auf Platz 6 durchgereicht wurde. Auch ALEX aus der 3. Startgruppe fuhr noch an ihm vorbei.
Selbst BERNIE konnte das Tempo nicht mitgehen und musste schon zu Beginn abreißen lassen. MAXX beendete das Rennen mit einer Weite von 235,93 Runden, STIWI’s schaffte es am Raceway mit 228,06 Runden auf die zweite Zweitplatzierung in seiner Karriere.

dsc_8409_800

 

So ging eine Rennabend zu Ende, der seines Gleichen suchen dürfte! Mit 19 Startern und einem Feuerwerk der persönlichen und absoluten Rekorde ist uns zusammen ein gebührtiger Jahresabschluss gelungen.
Ich danke allen Teilnehmern, die am Ra-Do-raceway den Wettbewerb gesucht haben und wünsche ein FROHES FEST und einen guten RUTSCH ins neue JAHR!

Euer MAXX