Zwanzig FahrerInnen hatten sich am 31. August, nach der überwundenen Sommerpause, eingefunden, um auf der Rennstrecke im Kasseler Südosten erneut den Kampf gegen die Tücken des Rennbahnobjekts aufzunehmen. Damit blieb man zwar deutlich hinter der Starterzahl des Jahrgangs 2006 zurück, steigerte sich jedoch gegenüber dem Erstlauf des aktuellen Jahrgangs bei den Dahlheimer Rennbahnfreunden erheblich. Zwei Fahrer, Hans-Jürgen Ullrich und Alfred Tritschler, waren dabei vollkommene „Neulinge“, da sie bislang überhaupt noch nie im Rahmen der Kasseler Meisterschaft mit von der Partie waren.
Im Vorfeld des Qualifyings konnte man bereits beobachten, dass der „Heimvorteil“ durch die zunehmende Fahrpraxis der Gastfahrer mehr und mehr schwindet. Werden dann noch die technischen Hausaufgaben in der profunden Form erledigt, wie Jens Knobloch dies unter Beweis stellte, wird es auch für die Hausherren verdammt schwer, den Heimnimbus zu wahren. Vor Jahresfrist bewies bereits der spätere Meister Marcus Mühlhans, der leider erneut nicht vor Ort sein konnte, dass man auf fremden Terrain siegreich wildern konnte, ähnliches deutete sich auch jetzt bereits an.
Das Qualifying auf Spur 2 zeigte ungewöhnlich starke Leistungsbandbreiten. Zwischen dem Ersten und dem Vierten lagen annähernd vier Zehntelsekunden, für Rennbahnverhältnisse eine kleine Welt. „Schuld“ daran trug die herausragende Performance von Jens Knobloch, der seinem Porsche ein Fahrverhalten angedeihen ließ, das seinesgleichen suchte. Ein ausgesprochen kraftvoller Motor war hier gepaart mit einer unglaublichen Straßenlage, die aberwitzige Kurvengeschwindigkeiten ermöglichte und zugleich den notwendigen Zusatzspeed am Kurvenausgang für die nächste Gerade lieferte. Alle anderen konnten danach nur staunen und mussten damit letztlich zur Kenntnis nehmen, dass sich der Fahrer wohl nur selbst schlagen konnte – was er in der Vergangenheit allerdings auch schon tat.
Markus Mazet dahinter war ebenfalls glänzend unterwegs und bewies, dass auch mit ihm zu rechnen sein würde. Maxx’  Jaguar rollte als drittplazierter Wagen ebenfalls noch in den Zusatzpunkterängen des Qualifyings aus. Damit stand kein Pilot der Gastgeber innerhalb der Topdrei. Das hatte es bisher noch bei keinem der sechs Läufe in der zurückliegenden Zeit gegeben – zum ersten Mal gingen die Hausherren hier vollständig leer aus.
Komplettiert wurde die Gruppe der Schnellsten jedoch noch von Wolfgang Landgrebe und Fred König aus dem Rennstall des SRC und von Dirk Witzel, der nach nur 15 Minuten Trainingsaufgalopp in den Toplauf fuhr, obwohl er zuletzt vor gut sechs Jahren in Waldau unterwegs war. In der zweiten Gruppe standen mit Alex Humburg, Matthias Hopf und Knuth Baden drei Piloten, die für Dahlheim auf Punktejagd gehen. Rolf Hildebrandt und Georg Schmelz hielten hingegen die Fahnen des gastgebenden SRC hoch, während Joshua Knobloch das CRC und Dirk „Fiury“ Fuhrmann den RaDo-Raceway vertraten.
Gruppe drei wurde vom CRC dominiert, da hier mit Thomas Wille, Frank Memmeler und Hans-Jürgen „Ulli“ Ullrich drei Piloten den Ton angaben. Alfred Tritschler und die erneut startende Amazone Sandra Witzel fuhren für Dahlheim, während ein eher enttäuschter Stefan Hempel für RaDo und ein übermüdeter Christian Gehring für den SRC Gas gab.
Alle Rennbahngruppen bzw. Clubs hatten damit zumindest einen Piloten bzw. Pilotin in jeden Gruppenlauf gebracht – ein eindrucksvoller Beweis der Leistungsdichte und fahrerischen Ausgeglichenheit war damit erbracht.
Christian Gehring und Stefan Hempel waren dann die Hauptprotagonisten des ersten Laufs, schließlich wollten sie die enttäuschende Qualifikationsleistung etwas zurechtrücken. Mit 168 Runden setzte Stefan Hempel dann auch eine erste Duftmarke, die einen 28er Rundenschnitt widerspiegelte. Im Vergleich zur Auflage 2006 lag sie jedoch gut 6 Runden zurück, wobei dies nicht weiter überraschte, da man nur mit 11 statt der letztjährigen 12 Volt unterwegs war. Christian Gehring hatte dieser Leistung dann auch nur relativ wenig entgegenzusetzen. Mit 162 Runden rollte sein Marlboro 956 auf Platz 16 liegend aus. Einen weiteren und dem Autor schon bekannten Zweikampf lieferten sich Thomas Wille und Frank Memmeler. Letzterer sollte sich jedoch erstmals durchsetzen und schlussendlich Gesamtwertungsplatz 16 belegen (mit 156 Runden einen Umlauf vor seinem „Dauerkonkurrenten“).
Der abschließende Dreikampf zwischen Hans-Jürgen Ullrich, Sandra Witzel und Alfred Tritschler entschied der Jaguarfahrer des CRCK für sich. Nur drei Meter trennten seinen Ausrollpunkt von dem Parkplatz der einzigen Amazone, die im sonstigen Fahrerfeld vertreten war und überhaupt zum ersten Mal außerhalb des „Dahlheimer Runds“ an den Start ging. Das galt genauso für den schlussendlich 20., Alfred Tritschler, der mit seiner Leistung natürlich nicht zufrieden war, allerdings den „Ausflug“ genoss. Sowohl ihm als auch seiner Teampartnerin war die Aufregung deutlich anzumerken.   
Der schnellste Qualifikant der zweiten Gruppe, Alex Humburg, hatte sich natürlich vorgenommen, sich gegenüber seinen Gruppenkonkurrenten durchzusetzen. In seiner Planung hatte er sich einen 30er Rundenschnitt erhofft – den er jedoch verfehlen sollte. Obwohl der Start auf der ungeliebten Spur 1 noch perfekt gelang, setzten danach Phasen mangelnder Konzentration ein, die nur zu 177 Runden führen sollten. Gesamtwertungsplatz 6 war damit am Ende gesichert, allerdings rollte Georg Schmelz mit seinem Porsche 956 beinahe im Windschatten des Jaguarpiloten aus. Matthias Hopf als 9. und Knuth Baden als 11. rundeten das gute Abschneiden der Dahlheimer Piloten im zweiten Lauf ab, während auch Rolf Hildebrandt vom SRC seine Trainingsleistung im Weitentableau verbessern konnte (als Zehnter mit 173 Runden).
Dirk Fuhrmann vom RaDo-Raceway fiel hingegen noch hinter seinen zuvor gestarteten Teampartner Stefan Hempel zurück, sicherte sich jedoch auch noch 67 Punkte für die Gesamtwertung. Das gleiche galt auch für Joshua Knobloch, der seine tolle Trainingsleistung (Platz „9“) nur bedingt umsetzen konnte. Trotzdem holte der Youngster noch die drittbeste Platzierung für die Teamwertung heraus, in dem er unmittelbar vor Frank Memmeler zum Stillstand kam. Letzterer war dann auch der Vierte, der Punkte auf das Konto des CRC gutschreiben konnte.   
Der Toplauf war geprägt durch vier, im Grunde unabhängige Rennen. Dirk Witzel war für sich allein unterwegs und versuchte alles, um den Rückstand auf die Vorausfahrenden nicht zu groß werden zu lassen. Je länger das Rennen dauerte, umso schwieriger gelang ihm dieses Unterfangen, da die Konzentration einfach nicht mehr mitspielen wollte und sich kleinere Fahrfehler einschlichen. Bedenkt man, wie gering seine Rennerfahrung beim SRC im Allgemeinen und im Rahmen der Kasseler Meisterschaft im Besonderen (die Teilnahme war die zweite überhaupt) zu Buche schlägt, muss man respektvoll den Hut ziehen. Der Autor tut das an dieser Stelle nicht ganz uneigennützig, da er aufgrund der beschriebenen Umstände noch so gerade eben an seinem Teamkollegen vorbeiziehen konnte.
Wolfgang Landgrebe und Maxx fuhren daneben ihr privates Duell aus, welches jedoch knapp zu Gunsten des Gastes vom Ra-Do-Raceway ausging. Ebenso kämpften Fred König und Markus Mazet gegeneinander, wobei man feststellen musste, dass es für den SRC-Piloten ein Kampf war, den er nicht gewinnen konnte – zu ungleich war die Wahl der gewählten Waffen. Im Schnitt fehlten pro Runde drei bis vier Zehntelsekunden – bei aller Fehlerfreiheit war damit nichts zu machen und so klassierte sich Fred König auf Platz „3“ mit 185 Runden. Einen Platz davor rangierte Markus Mazet mit einer mehr zurückgelegten Runde.
Ganz vorn drehte hingegen Jens Knobloch einsam seine Kreise. Sukzessive setzte er sich dabei von seinen Gegnern ab und erreichte am Ende einen ungefährdeten Sieg mit 188 Runden, obwohl ihm auch die eine oder andere Unaufmerksamkeit widerfuhr. Schon in Dahlheim hatte er die enorme Schnelligkeit seines Wagens im Qualifying unter Beweis gestellt. Am Abend des 31. August war er jedoch auch erstmals im Rahmen eines Rennens in der Lage, seine beste Leistung abzurufen.
Nichtsdestotrotz hat auch Markus Mazet seinen Fehdehandschuh ins Feld geworfen und auf sich aufmerksam gemacht. In Sachen Meisterschaft ist die Ausgangslage damit ausgesprochen offen und man darf gespannt sein, welche Rolle Heinrich Ehle noch wird spielen können. Ebenso könnte das vielleicht doch noch zu erwartende Auftreten von Marcus Mühlhans dem einen oder anderen Meisterschaftskandidaten wichtige Punkte kosten.
In jedem Fall ist jedoch auffällig, dass es „noch“ keinen absehbaren Seriensieger gibt, denn auch im sechsten Lauf stand abermals ein neuer Sieger ganz oben. Abwechslung ist damit weiterhin garantiert – hoffen wir alle, dass es so bleibt!

Alex

Kasseler Slotracing Meisterschaft 2007
Qualifikation zu Lauf 2 vom 31. August 2007
ausgetragen bei dem Slotracingclub Kassel

Pos

Fahrer

Club
Fahrzeug
Gewicht
Zeit
Punkte
1. Jens Knobloch CRCK „Canon“ Porsche 956 86gr. 7,089 3
2. Markus Mazet CRCK „Italiya“ Porsche 962 85gr. 7,194 2
3. MAXX RaDo „Castrol“ Jaguar XJR9 93gr. 7,343 1
4. Wolfgang Landgrebe SRCK „Malardeau “ Lancia LC2 84gr. 7,469
5. Fred König SRCK „Boss“ Porsche 956 87gr. 7,547
6. Dirk Witzel RBFD „Taisan“ Porsche 962 86gr. 7,678
7. Alexander Humburg RBFD „BudLight“ Jaguar XJR12 92gr. 7,706
8. Matthias Hopf RBFD „TicTac“ Porsche 956 82gr. 7,726
9. Joshua Knobloch CRCK „Rothmans“ Porsche 962 81gr. 7,751
10. Dirk Fuhrmann RaDo „Spirit of America” Porsche 956 92gr. 7,779
11. Georg Schmelz SRCK „Spirit of America” Porsche 956 86gr. 7,816
12. Rolf Hildebrandt SRCK „Hydro Aluminium“ Porsche 962 91gr. 7,823
13. Knuth Baden RBFD „Jägermeister“ Porsche 956HT 81gr. 7,925
14. Stefan Hempel RaDo “Kenwood” Porsche 956 89gr. 7,929
15. Thomas Wille CRCK „Hydro Aluminium“ Porsche 962 85gr. 8,206
16. Christian Gehring SRCK “Marlboro” Porsche 956 86gr. 8,373
17. Frank Memmeler CRCK „Canon“ Porsche 956 85gr. 8,429
18. Sandra Witzel RBFD „Jägermeister“ Porsche 956 88gr. 8,594
19. Hans-Jürgen Ullrich CRCK „Silk Cut“ Jaguar XJR9 91gr. 8,755
20. Alfred Tritschler RBFD „Boss“ Porsche 956 82gr. 8,849
21.
22.
23.
24.
Legende

RBFD              =          Rennbahnfreunde Dahlheim

SRCK             =          Slotracingclub Kassel
RaDo             =          Ra-Do-Raceway
CRCK             =          City Race Center Kassel                                
Kasseler Slotracing Meisterschaft 2007
Lauf 2 vom 31. August,ausgetragen bei dem Slotracingclub Kassel

Pos

Name Qu. Fahrzeug Runden Bestzeit/Spur Pkte. Ges. / Str.-E.
1. Jens Knobloch 1 Porsche 956 188,15 7,196 / 4 103* 182
2. Markus Mazet 2 Porsche 962 186,41 7,148 / 4 95* 95
3. Fred König 5 Porsche 956 185,36 7,595 / 4 87 177
4. MAXX 3 Jaguar XJR9 183,30 7,451 / 3 83* 158
5. Wolfgang Landgrebe 4 Lancia LC2 183,09 7,546 / 2 78 146
6. Alexander Humburg 7 Jaguar XJR12 177,02 7,682 / 1 75 175
7. Georg Schmelz 11 Porsche 956 176,73 7,824 / 6 73 138
8. Dirk Witzel 6 Porsche 962 176,13 7,580 / 2 72 72
9. Matthias Hopf 8 Porsche 956 175,51 7,742 / 2 71 164
10. Rolf Hildebrandt 12 Porsche 962 173,31 7,898 / 4 70 70
11. Knuth Baden 13 Porsche 956HT 170,10 7,755 / 6 69 69
12. Stefan Hempel 14 Porsche 956 168,07 7,895 / 3 68 68
13. Dirk Fuhrmann 10 Porsche 956 163,46 7,743 / 2 67 67
14. Christian Gehring 16 Porsche 956 162,70 8,121 / 4 66 66
15. Joshua Knobloch 9 Porsche 962 159,03 7,571 / 4 65 131
16. Frank Memmeler 17 Porsche 956 156,56 8,533 / 2 64 128
17. Thomas Wille 15 Porsche 962 155,66 8,307 / 1 63 132
18. Hans-Jürgen Ullrich 19 Jaguar XJR9 146,32 ? 62 62
19. Sandra Witzel 18 Porsche 956 146,15 ? 61 131
20. Alfred Tritschler 20 Porsche 956 143,64 ? 60 60
21.
22.
23.
24.

* Qualifikation zu Lauf 1: Bestzeiten und Punkte

1. Jens Knobloch „Canon“ Porsche 956 7,089 3
2. Markus Mazet „Italiya“ Porsche 962 7,194 2
3. MAXX „Castrol “ Jaguar XJR9 7,343 1

Kasseler Slotracing Meisterschaft 2007Fahrergesamtwertung
(unter Berücksichtigung eines Streichergebnisses ab Lauf 3)

Platz___Fahrer _______Fahrzeug_________Punkte                                                         
1. Jens Knobloch              Porsche 956          182       (103+79)
2. Fred König                   Porsche 956          177       (90+87)
3. Alexander Humburg     Jaguar XJR12         175       (100+75)
4. Matthias Hopf             Porsche 956           164       (93+71)
5. MAXX                       Jaguar XJR9             158       (83+75)
6. Wolfgang Landgrebe     Lancia LC2            146       (78+68)
7. Georg Schmelz              Porsche 956         138       (73+65)
8.  Thomas Wille               Porsche 962         132       (69+63)
9.  Joshua Knobloch         Porsche 956           131       (67+64
11 Sandra Witzel              Porsche 956          131       (70+61)
11 Frank Memmeler      Porsche 956              128       (64+64)
12 Markus Mazet            Porsche 962             95
13 Werner Tögel               Porsche 962           84
14 Heinrich Ehle                Porsche 956           73       
15 Jörg Wilde                   Porsche 956           72
16 Dirk Witzel                  Porsche 962            72
17 Dirk Ahlemeyer           Porsche 962            71
18 Rolf Hildebrandt          Porsche 962            70
19 Knuth Baden               Porsche 956HT        69
20 Stefan Hempel             Porsche 956           68
21 Christian Rybczyk        Porsche 962            67
22 Dirk Fuhrmann             Porsche 956           67
23 Christian Gehring          Porsche 956          66
24 Hans-Jürgen Ullrich      Jaguar XJR9           62
25 Alfred Tritschler           Porsche 956           60

Kasseler Slotracing Meisterschaft 2007Clubgesamtwertung
(Nur die vier besten Clubergebnisse je Lauf gehen in die Wertung ein)           

Platz     Club                                         Siege         Punkte

1.         Rennbahnfreunde Dahlheim         1        634 
2.         City-Race-Center Kassel                1        619 
3.         Slotracingclub Kassel                       –        603
4.         Ra-Do-Raceway                               –          293