Moin! Damit der kranke Maxx ein wenig entlastet wird, habe ich mir
gedacht, tust du mal was Gutes und schreibst den Rennbericht, dafür hat
er schließlich momentan weder Lust noch Muße. Mit 13 Fahrern bot der
Montagabend das bislang größte Gr.C-Feld, wobei nicht weniger als vier
neue Fahrer am Start standen.
 
Neben der mit Macht aufgeschlagenen Dahlheimer Fraktion, die mehr
als ein Drittel der Fahrer stellte, hatte in der Zwischenzeit aber auch
Stocki nachgelegt, denn sein schwerer BRM-962-Fertigdeckel wurde durch
einen neuen Circuitboard-C9 ersetzt. Blitzsauber aufgebaut überzeugte
der nicht nur optisch sondern auch leistungsmäßig – mit ihm war in jedem
Fall zu rechnen.  Fragezeichen musste man hinter Alex, Bernie und Stiwi
setzen. Alle drei gingen mehr oder weniger beschwert ins Qualifying,
allein deshalb schon mit unterschiedlichen Erwartungen.
 
Im Vergleich zu den vorangegangenen Veranstaltungen fehlte leider
noch immer der gute Stappi, dem ich auf diesem Wege die besten Grüße und
Wünsche übersende, sowie Uwe, Rudi und Hanz, die es terminlich nicht
einrichten konnten. Chris musste leider ebenfalls noch kurzfristig
passen, auch wenn der Termin für den Erstrollout seines TakaQ-C88 noch
zu früh gewesen wäre. Diese Aufzählung beweist jedoch, dass wir
mittlerweile in der Gruppe C vier bis fünf gut gefüllte Startgruppen am
Ra-Do-Raceway an den Start bringen können. Bedenkt man, wieviel Mühe in
der optischen Vorbereitung dieser Bausatzdeckel steckt, so ist der
Umfang der Starter schon erstaunlich. Danke Maxx, dass Du uns dazu
verführt hast.
 
     

Das Qualifying ging diesmal wieder über 60 Sekunden und Nico durfte
die Spur 2 zur Qualifikationsspur erheben, dann ging es los. Nicos
Qualiaufgalopp war eine Mischung aus Respekt, Aufregung und Angst, nur
ja nichts an der dunkelblauen Schönheit kaputtzumachen. Deshalb
markierte er auch die langsamste Zeit mit zu nächst nur 5,782 sec. Ihm
zur Seite sprangen für den ersten Lauf Alex, Matze, Stiwi und Alf.
Letzterer hätte jedoch beinahe noch Fred abgefangen, anderthalb
Hunderstel fehlten hier noch. Matze ging einfach vorsichtig zu Werke,
schließlich fehlt ihm Ra-Do-Raceway noch reichlich Erfahrung und Stiwi
und Alex gingen mehr oder weniger beschwert ins Rennen, da konnte man
kaum mehr erwarten.
 
Für den Mittellauf hatten sich Fred, Werner, Bernie und Stocki
eingebucht, auch das erstaunte ein wenig. Für den versammelten Rest war
es schön zu sehen, dass auch Bernie die vorhandenen „Trimmgewichte“
nicht einfach so weghecheln kann, auf der anderen Seite überraschte
Stocki, dass es für ihn mit dem neu aufgebauten C9 nicht zum Toplauf
reichen sollte. Fred kam einfach die fehlende Streckenkenntnis in die
Quere, den der Toyota sollte seinen Speed im Rennen noch unter Beweis
stellen, während Werner seinen nagelneuen Langheck 956 um den Kurs
zirkelte und ein Langheck ist nun einmal kein Kurzheck.
   

 
Das es aber auch mit langem und hohem Heck schnell gehen kann,
bewiesen Fiury und Maxx, die beide sogar noch vor Svven im Toplauf
standen. Eine beeindruckende Porscheperformance zeigte sich da. Vor
ihnen, dem Diesseits entrückt, dreht jedoch Jürgen mit dem Peugeot 905
seine Kreise. Das alles hatten wir jedoch in der Vergangenheit auch
schon, entscheidend ist schließlich „aufm Platz“ oder  besser nach 32
Minuten, dann wird abgerechnet.
 
Im ersten Lauf spielte Stiwi seine Kenntnisse und Routine aus. Alex
konnte nicht besser bzw. schaffte es nicht, Distanz während Stiwis
Runden auf Spur 1 aufzubauen  und die übrigen Dahlheimer Jungs fuhren
ihre jeweils eigenes Rennen . Schockschwerenot erlebte dabei Nico, denn
sein C9 wurde von Alf unsanft von der Bahn auf den Boden gekickt.
 
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der gute Alf konnte dafür
überhaupt nichts, denn Nico hatte auf Alfs Spur geparkt. Überhaupt fuhr
Alfred so konzentriert und fehlerfrei wie noch nie. Gerade einmal 23
Runden fehlten ihm auf den Sieger und das bei doppelter Laufzeit. So nah
war er noch nie vorn dran. Deshalb konnte Matze, der eigentlich immer
durch relative Fehlerfreiheit glänzt, ihn auch nicht halten und selbst
Alex war nicht allzu sehr außer Sichtweite. Mit 321 Runden unterbot
Matze jedoch immerhin die 6-Sekundenbarriere. Da muss Nico noch
nachbessern, um dahin zu kommen, die Zeiten wurden jedoch im Rennverlauf
schon einmal deutlich besser und ab dem vierten Stint lief es dann auch
bei ihm. Übung macht den Meister.
 
Sieht man vom ersten Turn der Mittelgruppe ab fuhr Fred ein mehr
als beherztes Rennen. Ohne die vielen Fehler wäre noch deutlich mehr als
Platz 8 drin gewesen, sogar 340 Runden erscheinen mir da sehr
realistisch. Doch wie formuliert Maxx so schön: „Der Konjunktiv ist
schon immer der Feind eines besseren Ergebnisses gewesen.“    
 
Werner machte da seine Hausaufgaben schon besser, wobei auch hier
in der einen oder anderen Rennsituation der gute Werner wieder der
Verzweiflung nahe war, ganz unter dem Motto: „Warum erwischt es
eigentlich immer mich, warum – Aaarrggh!“ Na denn, wie auch immer,
ungeachtet davon gingen Stocki und Bernie auf die Jagd und obwohl Bernie
lange Zeit glänzend fuhr und kämpfte, konnte er schlussendlich Stocki
nicht halten, was ja auch keine echte Überraschung war, ging der doch
deutlich leichter an den Start. Mit 342 und 341 Runden rollten die
beiden aus.
 
Der Toplauf musste die Entscheidung bringen. Völlig wahnsinnig ging
hier Jürgen im ersten Turn ran. Er hielt gnadenlos auf Spur 1 dagegen, konnte Maxx sogar überholen, um schon kurze Zeit später zuerst
den Slot, dann den Faden und zu allerletzt auch noch die Konzentration
und Hoffnung zu verlieren. Das ist irre, aber mit eben diesem Franzosen
nicht das erste mal passiert. „Nur“ der siebte Platz wurde für Jürgen
von der Computerzeitnahme ausgewiesen. Viel zu viele Fehler – ich weiß
gar nicht, wie viele Engstellenabflüge dabei waren – terminierten jedoch
alle Chancen auf ein besseres Ergebnis.
 
   

Terminieren ist ein gutes Stichwort. Svven und Fiury hatten sich
richtig lieb. Svven s C9 ist schnell, sauschnell sogar und scheinbar –
zumindest noch – deutlich wettbewerbsfähiger als die anderen C9 im Feld,
von denen es ja mittlerweile nicht weniger als fünf gibt. Auch Fiurys
956 war schnell, doch mehr als einmal kamen sich die beiden ins Gehege.
Am meisten dürfte dies Bernie und Stocki erfreut haben, denn beide
hätten ihnen gefährlich werden können. Dazu sollte es aber nicht kommen.
 
Davon völlig unbeeindruckt zog der Headmaster seine Kreise, ließ
sich auf keine Kleinkriege ein und spulte – trotz körperlicher
Mattigkeit, starker Schmerzen und dem Einwurf einer nicht genau
bezifferten Anzahl „anaboler Steroide“ – Olympia steht ja vor der Tür –
die historisch drittbeste Weite im Rahmen der Gruppe C ab. Chapeau!
 
Was bleibt mir als Fazit? Fünfzehn Gramm sind ne ordentliche Last
und der Nissan kann die irgendwie so gar nicht richtig vertragen. Doch
wat solls, drauf geschissen – dieser BOP-Gedanke ist das beste, was dem
lieben Maxx eingefallen ist, denn auch andere können jetzt gewinnen und
dazu zähle ich auch den Master selbst, schließlich setzt er einen
Hightail-962 ein, performant ist anders. Einen glänzend vorbereiteten
(!) und gedrückten (!!) Kurzheckkonkurrenten wird man damit nicht
einfangen können. Doch diesmal ging es und das ist gut so.
 
Der Rosafarbene

     
   Fahrzeuge, die noch auf ihren ersten Renneinsatz warten: ALEX‘ „GEEST-LANCIA“ ein MAZDA 787B und ein PORSCHE 956
aus Maxxens Rennstall.