Gestern im Laden, heute schon auf dem Raceway.
Der italienische Hersteller BRM versucht die Lücke in der Racing-Welt mit einem Slotracing-Bausatz zu füllen, den er im Maßstab 1/24 anbietet. Das Auto kostet im City-Race-Center 90 Euro, was für einen „Plastikbausatz“ erstmal ein Wort ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Geplant sind vorerst sechs PORSCHE 962C in unterschiedlichen Sponsoren-lackierungen. Ausgeliefert werden momentan nur der weiße Kennwood und der schwarz-rote ADVAN
Doch schon beim ersten Blick fällt die detailgetreue Fertigung aus, vor allem die Felgen auf den 3mm geschliffenen Achsen sind eine echte Augenweide. neben ihrer Ausführung aus Aluminium besitzen sie sogar ein richtiges Felgenhorn. Auch die Einsätze wirken absolut realistisch! Eine Sakatsu-Felge steht dieser Optik in nichts nach!
Das Fahrwerk ist aus Kunststoff, jedoch ist es äußerst massiv ausgelegt, und somit ist ein Verziehen duch das Anschrauben der Karosse nicht möglich, so wie es z.B. bei einigen Slot.it der Fall ist. Auch steht der Wagen ohne das Richten des Chassis mit heißem Wasser absolut gerade auf der Richtplatte, die Karosse ist vom Fahrwek entkoppelt. (Wackel) Die Schrauben werden in die Karosserie in eingesetzte Messinggewindebuchsen geschraubt, sodaß auch hier Beschädigungen durch Ausbrechen der Schraubsockel auszuschließen sind. Das Fahrwerk wiegt mit dem sehr detailiertem Cockpit 139 Gramm, die Karosse schlägt mit knapp 39 Gramm zu Buche – nicht gerade ein Leichtgewicht, was aber Stabilität vermuten lässt. Das Interior weist neben Armaturen, Lenkrad und kleinen Schaltern sogar Nieten auf, die in den Kuststoff gearbeitet wurden. Schade nur, das nach dem Aufsetzen der Karosserie diese Details zum größten Teil nicht mehr zu sehen sind. Auch der Pilot ist sehr detailiert nachgebildet, man hat als Material eine Art Gummi oder Weichkunststoff genommen – eher unüblich im Slot-Segment, doch sehr ansprechend. Der Fahrer ist zudem am „Rücken“ ausgehöhlt, was man von einigen Zuberhörfiguren her kennt. Ob aber das bei dem Gesamtgewicht des Inlets notwendig gewesen war, sei dahingestellt.
Beim Zusammenbau fällt auf, dass die beigepackten Reifen sehr stramm auf den mit zwei, bzw. drei Rippen gefertigten Felgen sitzen – da muss man schon richtig Hand anlegen, was ein Verkleben aber unnötig macht.
Beim Einsetzen des Leitkies und der Montage der Stromabnehmer fält auf, dass der Leitkiel nicht mehr frei dreht, hier muss der Dremel Nacharbeit leisten – das ist aber sehr einfach zu bewerkstelligen.
Vor Testbeginn habe ich versucht, die Reifen zu schleifen, was sich als Fehler rausstellte! Die Reifen sind offensichtlich aus ähnlichem Material, wie Fly-Pneus, sie lassen sich nämlich nicht ohne den Gefriertruhen-Trick in Form schleifen. Nach meiner Behandlung sahen sie so aus, als seien sie bereits Millionen von Kilometern gelaufen und man habe – wie es immer in der F1 zu sehen ist – „Gewicht“ in der Auslaufrunde aufnehmen wollen, indem man neben der Strecke den Abrieb aufsammelt. DOOF. Aber ein Satz PUR-Reifen ist im Anmarsch, von daher kein großes Problem 😉
So, nun gings auf die Bahn, der erste „ZUCK“ mit dem Zeigefinger sollte das erfoffte Feeling eines echten 1/24ers rüberbringen, doch was war das? Ein krächzen und scheppern war zu hören, wie man es von den schlechtesten SCX und Nincos her kennt?? weia! nicht schön!! 🙁 der Wagen macht Getriebegeräusche, wie ein Trecker mit Vorgelegeschaden! Nach einigen Runden hatte ich mich aber daran gewöhnt und ich habe dann mal versucht, den Wagen in den Grenzbereich zu schicken…und was soll ich sagen? SUPER! und das mit den originalen Reifen, die ich gerade frisch und einwandfrei versaut hatte! :o) Das Auto lässt sich sehr gutmütig um die Strecke zirkeln, im Grenzbereich bricht das Heck aus und man kann ihn auch kontrolliert driften. Die Rundenzeiten liegen im Bereich eines gut getunen SLOT.IT, um diese Firma mal als Vergleich ranzuziehen – und das absolut ungetrimmt und optimiert1 KLASSE!
Ein kurzes Video findet ihr in der Galerie. Allerdings leicht verwackelt – Der Blick durch die Kamera bei gleichzeitiger, schneller Runde am Drücker wäre noch eine neue Disziplin :o)
Als Zubehör sind zwei Paar Schleifer (harte und weiche) beigepackt, sowie zwei Motorritzel (8er und 9er) und zwei Kronzahnräder. Blau 36 Zähne, orange 34 Zähne.
Meine Meinung:
Für einen so detailierten Bausatz mit den mitgeliefertem Zubehör ist ein Preis von 90 Euro absolut gerechtfertigt, wenn man sich überlegt, wieviel Zeit man sparen kann, weil man nicht einen Bausatz mit Fahrwerk und allem anderen benötigtem Zubehör zusammenbauen muss.
Der Wagen ist innerhalb von 20 Minuten ready to Race und erspart dann denjenigen die mühevolle Arbeit des Modellbaus mit den daraus resultierenden weit höheren Kosten für das Gesamtauto. Man beachte, dass schon eine Sakatsu-Felge mit dieser Detailierung einen großen Teil des Anschaffungspreises verschlingen würde – auch Kronzahnräder von SLOT.IT sind nicht die Billigsten.
Ich finde das Auto ist in seinen Grundzügen absolut gelungen, es sieht super aus und lässt sich ooB gut fahren. Ein großer Wermuthstropfen für mich ist aber das laute Getriebe, ich hoffe, die ist eine Ausnahme an meinem Fahrzeug.
Meiner Meinung nach ist der 962C vom BRM auch optimal für einen CUP geeignet, sofern sich genug Käufer für dieses Modell finden.
besonders hervorzuheben möchte ich, dass das Auto ohne jeden Tuning-Eingriff richtig spass macht, zu fahren, somit wäre mal ein echtes ooB-Race möglich, ohne die (für mich lästige) Bastelei.
Vorteile:
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detailierter Bausatz
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stabil
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in 20 Minuten ready to Race
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Ersatzschleifer und variables Getriebe (2 Kronzahnrad und Motorritzel)
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gute Fahreigenschaften
Nachteile:
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Chassis muss vorne am Leitkiel nachgearbeitet werden
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Chassis hinten am Diffusor etwas klobig
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lautes Getriebe
soweit mein Kurztest. In nächster Zeit muss er beweisen, wie es unter Rennbedingungen aussieht.
Weitere Bilder findet ihr wie gewohnt in der >>Galerie<<
MAXX
Super Modell, hoffe das uns durch die perfeckte Optik ein paar eigenbau Grotten erspart bleiben.
meine meinung, rainer! 🙂
es ist ja immer sehr lobenswert, wenn jemand sein auto komplett selber gebaut hat, doch wenn mans nicht kann, kauf ich lieber ein fertigmodell!
jaja, ich weiß: ihr modellbauer seht das anders…aber ich kann sowas eben nicht gut, und mit ner "GROTTE" machts mir dann auch keinen spass!
ich warte gespannt auf die "WILDEN" reifen hihi…
so, die reifen sind drauf!
OHNE weitere trimmung habe ich am raceway eine zeit von 6.559 gefahren!! HAMMER, das ding (ooB)
mit etwas trimmung sollte eine hohe 6.4er zeit drin sein!
gemessen daran, dass ein 1/32er schöler mit easy-kit etwa 6.6er bis 6.7er zeiten fährt, find ich das für ein karton-auto schon einen hammer!
nach wie vor ist aber das rappeln und klappern ein echter wermuthstropfen! 🙁 da muss ne verbesserung her, das ding ist einfach zu laut!
das problem liegt in einem zu großen kronzahnrad. die achse hat ein maß von 2,99mm, während die bohrung des zahnrades 3,03mm aufweist. damit kann man das ritzel auf der achswelle "kippen", man bekommt es auch nicht zentrisch auf die welle geschraubt, weil man es duch anziehen der madenschraube aus der mitte drückt.
dazu kommt, dass die motorwelle nicht exakt mittig auf der antriebsachse "mündet". die motorwelle kommt einige millimeter unterhalb der welle an, was angeblich auch ein verursacher von geräuschen sein kann…allerdings habe ich mit einem provisorium (höhersetzen des motors) auch keine besserung der lautstärke erreicht. das liegt aber mit sicherheit auch daran, dass ich noch das ausschuss-ritzel aus dem bausatz verwendet habe, da ich noch kein neues habe!
ein letzter geräusch-faktor ist die aufhängung der karosse am chassis (wackel)
hier schlägt der befestigungszapfen der karosse unsanft auf die sockel im chassis, da das spiel besonders an der hinteren (einzigen) schraube doch wirklich groß ist. hier muss man sich auch was geräuschdämmenderers einfallen lassen..
in der summe find ich es natürlich wieder blöd, weil diese ganzen optimierungsarbeiten aufhalten und mit einem fahren "ooB" nichts mehr zutun haben – auch wenns nicht wirklich viel arbeit ist!
ich denke, hier sollte BRM nachbessern. vor allem, was das getriebe angeht.
Hi MAXX,habe Kronräder und Achsen in diversen Toleranzen! Meße mal durch was stramm zusammen geht!Müßte nur wissen wieviel Zähne du brauchst/fährts. Will auch mal mit dem Geschoß spielen dürfen, weil, will kaufen…aber: Alle alle 🙁
moin henner,
wenn du willst, komme ich mal rum 😉
bringe dann das auto mit…werde wohl die komplette nächste woche nicht im laden sein….sach an, wenns und wanns dir passen sollte…
Hi MAXX,
außer Mittwoch, da will ich Dir beim Parken zusehen :-)) bin ich eigentlich jeden Abend da!
am besten kurz vorher durchklingeln, wegen dem weiten Weg.
Hi Maxx,
ich habe bei den Freeslottern gelesen, dass die Flucht zwischen Motor- und Achswelle hinten und vorne nicht passt. Sollten das tatsächlich Millimeter sein, wie von Dir beschrieben, dann kriegst Du die Kiste nur mit einem Hypoidgetriebe ruhig (siehe Slot.it-Nissan mit Offsethalter oder MRRC-Chappi). Ob es sowas jedoch für den 1:24-Bereich gibt, weiß ich natürlich nicht, habe schließlich da keine Ahnung…
Gruß Alex
moin alex,
heute war ich mal bei unserem allgemein-mediziner "Professor Henner", der dem 962C mal ein neues kronzahnrad und eine andere achse implantiert hat.
dazu hat er die beiden wellen (motor und achse) mal vertikal vermessen und meine vermutung bestätigt, dass hier eine differenz von 0,9mm versatz verbaut wurde, was sich natürlich fatal auf die lautstärke des getriebes auswirkt!
nach behebung dieser 2 ungenauigkeiten und einem geräuschdämpfenden o-ring an der hinteren karosserieaufhängung lief der porsche dann wirklich leise und wir dachten, damit den fehler gefunden zu haben – doch leider war dieser erfolg nur von kurzer dauer, denn nach einigen runden wurde der wagen wieder lauter. zwar nicht in dem maße, wie im auslieferungszustand, dennoch nicht angenehm…auch erneutes nachstellen der hinterradachse brachte nur kurzzeitig beserung…komisch! warum?
irgendwie scheint der fehler auch im chassis zu stecken…keine ahnung warum! aber das phänomen hatte ich schon mit der originalachse und getriebe, was ich auf die zu großen toleranzen geschoben hatte – dem ist ja nun eigentlich nicht mehr so, was das getriebe anbelangt…hmm…nochmal guggn…
so, ich hab nun den kanal voll von dem ding!
nachdem der wagen ansich nicht so schlecht läuft, musste ich gestern abend feststellen, dass die aufgebrachten decals seitlich sich schon abgreifen, OBWOHL der wagen kaum gefahren wurde!
neben der bastelei am getriebe ist das nun ein nicht mehr zu empfehlndes slotcar – weder für diejenigen, die sich einen ooB 1/24er gewünscht haben, noch für die, die ihm ein metallchassis verpassen wollten!
für 90 euro (umgerechnet knapp 180 DM) halte ich das ding für ein an die leistung unangemessenen hohen preis für ein auto, das weder von der technik, noch von der sorgfalt der lackierung (kein klarlack über den decals!) einen angemessenen gegenwert darstellt! da täuschen die hübschen felgen auch nicht drüber hinweg!
1/24er basteln geht anders…
meine meinung – AMEN und weg!
Da hast Du leider recht, an den empf. Vk. darf man erst garnicht denken!