9623_800Gestern im Laden, heute schon auf dem Raceway.
Der italienische Hersteller BRM versucht die Lücke in der Racing-Welt mit einem Slotracing-Bausatz zu füllen, den er im Maßstab 1/24 anbietet. Das Auto kostet im City-Race-Center 90 Euro, was für einen „Plastikbausatz“ erstmal ein Wort ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Geplant sind vorerst sechs PORSCHE 962C in unterschiedlichen Sponsoren-lackierungen. Ausgeliefert werden momentan nur der weiße Kennwood und der schwarz-rote ADVAN

Doch schon beim ersten Blick fällt die detailgetreue Fertigung aus, vor allem die Felgen auf den 3mm geschliffenen Achsen sind eine echte Augenweide. neben ihrer Ausführung aus Aluminium besitzen sie sogar ein richtiges Felgenhorn. Auch die Einsätze wirken absolut realistisch! Eine Sakatsu-Felge steht dieser Optik in nichts nach!
Das Fahrwerk ist aus Kunststoff, jedoch ist es äußerst massiv ausgelegt, und somit ist ein Verziehen duch das Anschrauben der Karosse nicht möglich, so wie es z.B. bei einigen Slot.it der Fall ist. Auch steht der Wagen ohne das Richten des Chassis mit heißem Wasser absolut gerade auf der Richtplatte, die Karosse ist vom Fahrwek entkoppelt. (Wackel) Die Schrauben werden in die Karosserie in eingesetzte Messinggewindebuchsen geschraubt, sodaß auch hier Beschädigungen durch Ausbrechen der Schraubsockel auszuschließen sind. Das Fahrwerk wiegt mit dem sehr detailiertem Cockpit 139 Gramm, die Karosse schlägt mit knapp 39 Gramm zu Buche – nicht gerade ein Leichtgewicht, was aber Stabilität vermuten lässt. Das Interior weist neben Armaturen, Lenkrad und kleinen Schaltern sogar Nieten auf, die in den Kuststoff gearbeitet wurden. Schade nur, das nach dem Aufsetzen der Karosserie diese Details zum größten Teil nicht mehr zu sehen sind. Auch der Pilot ist sehr detailiert nachgebildet, man hat als Material eine Art Gummi oder Weichkunststoff genommen – eher unüblich im Slot-Segment, doch sehr ansprechend. Der Fahrer ist zudem am „Rücken“ ausgehöhlt, was man von einigen Zuberhörfiguren her kennt. Ob aber das bei dem Gesamtgewicht des Inlets notwendig gewesen war, sei dahingestellt.

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Beim Zusammenbau fällt auf, dass die beigepackten Reifen sehr stramm auf den mit zwei, bzw. drei Rippen gefertigten Felgen sitzen – da muss man schon richtig Hand anlegen, was ein Verkleben aber unnötig macht.
Beim Einsetzen des Leitkies und der Montage der Stromabnehmer fält auf, dass der Leitkiel nicht mehr frei dreht, hier muss der Dremel Nacharbeit leisten – das ist aber sehr einfach zu bewerkstelligen.
Vor Testbeginn habe ich versucht, die Reifen zu schleifen, was sich als Fehler rausstellte! Die Reifen sind offensichtlich aus ähnlichem Material, wie Fly-Pneus, sie lassen sich nämlich nicht ohne den Gefriertruhen-Trick in Form schleifen. Nach meiner Behandlung sahen sie so aus, als seien sie bereits Millionen von Kilometern gelaufen und man habe – wie es immer in der F1 zu sehen ist – „Gewicht“ in der Auslaufrunde aufnehmen wollen, indem man neben der Strecke den Abrieb aufsammelt. DOOF. Aber ein Satz PUR-Reifen ist im Anmarsch, von daher kein großes Problem 😉

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So, nun gings auf die Bahn, der erste „ZUCK“ mit dem Zeigefinger sollte das erfoffte Feeling eines echten 1/24ers rüberbringen, doch was war das? Ein krächzen und scheppern war zu hören, wie man es von den schlechtesten SCX und Nincos her kennt?? weia! nicht schön!! 🙁 der Wagen macht Getriebegeräusche, wie ein Trecker mit Vorgelegeschaden! Nach einigen Runden hatte ich mich aber daran gewöhnt und ich habe dann mal versucht, den Wagen in den Grenzbereich zu schicken…und was soll ich sagen? SUPER! und das mit den originalen Reifen, die ich gerade frisch und einwandfrei versaut hatte! :o) Das Auto lässt sich sehr gutmütig um die Strecke zirkeln, im Grenzbereich bricht das Heck aus und man kann ihn auch kontrolliert driften. Die Rundenzeiten liegen im Bereich eines gut getunen SLOT.IT, um diese Firma mal als Vergleich ranzuziehen – und das absolut ungetrimmt und optimiert1 KLASSE!

Ein kurzes Video findet ihr in der Galerie. Allerdings leicht verwackelt – Der Blick durch die Kamera bei gleichzeitiger, schneller Runde am Drücker wäre noch eine neue Disziplin :o)

Als Zubehör sind zwei Paar Schleifer (harte und weiche) beigepackt, sowie zwei Motorritzel (8er und 9er) und zwei Kronzahnräder. Blau 36 Zähne, orange 34 Zähne.

Meine Meinung:
Für einen  so detailierten Bausatz mit den mitgeliefertem Zubehör ist ein Preis von 90 Euro absolut gerechtfertigt, wenn man sich überlegt, wieviel Zeit man sparen kann, weil man nicht einen Bausatz mit Fahrwerk und allem anderen benötigtem Zubehör zusammenbauen muss.
Der Wagen ist innerhalb von 20 Minuten ready to Race und erspart dann denjenigen die mühevolle Arbeit des Modellbaus mit den daraus resultierenden weit höheren Kosten für das Gesamtauto. Man beachte, dass schon eine Sakatsu-Felge mit dieser Detailierung einen großen Teil des Anschaffungspreises verschlingen würde – auch Kronzahnräder von SLOT.IT sind nicht die Billigsten.

Ich finde das Auto ist in seinen Grundzügen absolut gelungen, es sieht super aus und lässt sich ooB gut fahren. Ein großer Wermuthstropfen für mich ist aber das laute Getriebe, ich hoffe, die ist eine Ausnahme an meinem Fahrzeug.
Meiner Meinung nach ist der 962C vom BRM auch optimal für einen CUP geeignet, sofern sich genug Käufer für dieses Modell finden.
besonders hervorzuheben möchte ich, dass das Auto ohne jeden Tuning-Eingriff richtig spass macht, zu fahren, somit wäre mal ein echtes ooB-Race möglich, ohne die (für mich lästige) Bastelei.

Vorteile:

  • detailierter Bausatz
  • stabil
  • in 20 Minuten ready to Race
  • Ersatzschleifer und variables Getriebe (2 Kronzahnrad und Motorritzel)
  • gute Fahreigenschaften

Nachteile:

  • Chassis muss vorne am Leitkiel nachgearbeitet werden
  • Chassis hinten am Diffusor etwas klobig
  • lautes Getriebe

 

soweit mein Kurztest. In nächster Zeit muss er beweisen, wie es unter Rennbedingungen aussieht.
Weitere Bilder findet ihr wie gewohnt in der >>Galerie<<

MAXX

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