dscf1204_800Zwanzig FahrerInnen beschlossen am Abend des 2. Oktober die diesjährige Kasseler Slotmeisterschaft. Damit blieb man zwar deutlich hinter der Teilnahmerekordmarke des Vorjahres – allerdings konnte man trotz allem zufrieden auf den Serienverlauf zurückblicken. Mit sechzehn PilotInnen war man im Juni in Dahlheim in die Serie gestartet und hatte zwischenzeitlich in Deute die Teilnahmezahl des Vorjahres sogar überboten. Besonders die 9 Starter des CRC und die 7 Dahlheimer PilotInnen sorgten für volle Fahrerfelder, die RaDo-Mannschaft und der „Rest-SRC“ fielen im Vergleich dazu leider etwas ab. Die Zukunft der Serie, insbesondere der zu berücksichtigenden Strecken, wird sicherlich noch diskutiert werden müssen, aber bis 2008 ist ja auch noch sehr viel Zeit.

Vor Jahresfrist war das Rennen auf dem Herkulesslotring das erste seiner Art auf der unmittelbar zuvor fertiggestellten Holzbahn. Der damalige Sieger, Markus Mazet, drehte 149 Runden mit seinem 962. Man durfte also gespannt sein, welche Weite nach einem Jahr notwendigerweise abgespult werden musste, um ganz nach vorn auf das Treppchen zu fahren.

dscf1211_800Von den Dahlheimern durfte man diese Mehrleistung nicht unbedingt erwarten, da außer Knuth Baden, der auf zusätzliche „Dickiekilometer“ zurückblicken konnte, keiner in der Zwischenzeit Streckenerfahrung sammelte. Ernüchternd blieben dann auch die Trainingsleistungen der Südniedersachsen. Gestreut zwischen den Plätzen „12“ und „19“ – mehr war schlicht und ergreifend nicht drin.

Fred König und Wolfgang Landgrebe waren da deutlich besser sortiert und rangierten mit ausgesprochen guten Leistungen auf den Startplätzen „6“ und „11“. Insbesondere für Wolfgang Landgrebe war diese Performance versöhnlich, hatte sich im letzten Rennen sein LC2 doch am Ende des Feldes befunden, da nicht nur der Grip an der Hinterachse fehlte, sondern sich auch seine Getriebemadenschraube verflüchtigt hatte – Fliehkraftkupplungseffekte nennt man das wohl…

Platz „1“ ging nicht, wie erwartet, an die CRC-Piloten. Zum dritten Mal setzte damit ein Gastpilot im Jahrgang 2007 eine schnellste Trainingsrunde. Kein anderer als Marcus Mühlhans vom Rado-Raceway  zeigte, dass mit ihm immer und mit jedwedem Fahrzeug zu rechnen ist. Der Jaguar fuhr indes trotzdem wie eine „Karre Mist“, auch wenn die eine superschnelle Runde dabei war. Für das Rennen musste man jedoch eine Vielzahl von Abflügen in den Spitzkehren erwarten, zu sensibel und instabil zeigte sich hier die britische Wildkatze. Maxx´ XJR9 rollte auf Platz „9“ aus, während der dritte RaDo-Pilot im Bunde, Wolfgang Jodat, mit seinem C9 das Teilnehmerfeld beschloss.

Der Toplauf war insoweit doch im Wesentlichen eine Angelegenheit der Männer rund um Jens Knobloch. Vier Piloten dominierten den Lauf, darunter – nicht ganz unerwartet – rangierte der Youngster, der hier seine Erfahrung ausspielen konnte. Joshua Knobloch war mit 7,581 sec. auf Startplatz „5“ vorgefahren – eine sensationelle Leistung.

dscf1213_800Den ersten Gruppenlauf entschied souverän Dirk Witzel für sich. Auch wenn im Training überhaupt noch kein Rhythmus entstehen wollte – im Rennen ging es schon bedeutend besser. Platz „13“ am Ende mit 143,35 Runden entsprach vor Jahresfrist noch der Leistung des diesjährigen Dominators, Jens Knobloch und macht vor diesem Hintergrund die Qualität der gebotenen Weite deutlich. Sandra Witzel musste in ihrem Wettstreit mit H.-J. Ullrich diesmal wieder knapp ihrem „Dauerkonkurrenten“ den Vortritt lassen, während Alfred Tritschler sich von dem letzten Platz komfortabel löste, zumal er zu Beginn des Rennens seinen Lauf längere Zeit anführte. Platz „20“ hatte Wolfgang Jodat mit seinem Sauber-Mercedes C9 gebucht. Allerdings wird es der letzte Auftritt des C9 gewesen sein – Glücksgöttin Fortuna lächelte ihm noch am späteren Abend in Form des Verlosungspreises entgegen – ein nagelneuer 956 befindet sich jetzt in seinen Händen.

Die nächste Gruppe war geprägt durch einen Dreikampf zwischen Alex Humburg, Matze Hopf und Wolfgang Landgrebe. Letzterer fiel erst im Verlauf etwas zurück, während Matze Hopf dem Jaguarpiloten mächtig zusetzte. Nur etwa vier Meter fehlten ihm am Rennende, um seinen Teamkameraden zu überflügeln. Der darüber hinaus existierende Zweikampf zwischen Knuth Baden und Frank Memmeler ging knapp zu Gunsten des Jägermeisterpiloten aus. Alle Dahlheimer Piloten verbesserten sich damit im Vergleich zum Vorjahr und konnten insoweit zufrieden sein – Matze Hopf jedoch besonders – er legte über 11 Runden mehr zurück.  

Fred König machte danach in seinem Lauf im Grunde alles richtig. Annähernd fehlerfrei, bei höchstem Tempo, quetschte er aus seinem Boss-956 die letzte Energie heraus. Am Ende waren es 156 Runden – zur Verdeutlichung dieser Leistung sollte man seinen Blick noch einmal auf das Klassement des Vorjahres werfen: Markus Mazet schaffte nicht annähernd diese Weite. Maxx konnte dieser Performance nichts entgegensetzen, zumal sein Jaguar eine ähnliche Sensibilität in Innenkurven zeigte, wie der Trainingsschnellste. Thomas Wille und Dirk Ahlemeyer klassierten sich dahinter, während Stefan „Stiwi“ Menzel noch – wenn auch nur denkbar knapp – aus der Gruppe der schnellsten Zehn herausfiel.

dscf1221_800Das Finale stand danach ganz im Zeichen eines Zweikampfs zwischen dem Streckeneigner und dem letztjährigen Sieger. Nicht ganz unerwartet musste sich Marcus Mühlhans schon nach wenigen Runden aus dem Kampf an der Spitze verabschieden. Sein XJR9 beschäftigte die Streckenposten mehr als es dem zu dieser Zeit noch amtierenden Meister lieb war. Platz „6“, trotz einer Fülle von Abflügen, war es jedoch immer noch, und mit fast 152 Runden hätte auch seine Weite im Vorjahr noch zum Sieg gereicht. Dieser ging jedoch zum zweiten Mal an Markus Mazet, der mit annähernd 159 Runden zeigte, was weitentechnisch auf dem Herkulesslotring möglich ist. Jens Knobloch konnte diesem Druck auf Dauer nicht standhalten. Konzentrationsschwächen zur Rennmitte kosteten ihn beinahe noch den zweiten Platz – nur knapp konnte er Fred König auf Distanz halten. Zehn Runden sind damit das Verbesserungsresultat eines Jahres – wer weiß schon, wo diese Reise noch hingehen wird?

dscf1266_800Der Meister der abgelaufenen Saison steht damit fest – Jens Knoblochs Sieg beim SRC und die zweiten Plätze in den beiden letzten Rennen waren in der Gesamtwertung nicht zu toppen. Man darf gespannt sein, ob es ihm im nächsten Jahr gelingt, auch einen C9 in der bekannten Weise vorzubereiten. Wenn er daran scheitert, ist der Rest des Starterfeldes sicherlich nicht traurig, zumal sich auch Markus Mazet und Fred König neue fahrbare Raketen suchen müssen. Ihre Porsche werden in den Koffern verbleiben und durch weniger dominante Chassis ersetzt werden müssen. MAXX teilt ebenfalls dieses Schicksal, sein Jaguar wird jedoch von dem Schiesser 956HT abgelöst werden.

Insgesamt haben wir unterschiedlichste Rennen gesehen: ein erstaunlich unaufgeregtes in Dahlheim mit einem ersten Jaguarsieg, ein langweiliges beim SRC, aufgrund der Performance des späteren Meisters, ein zu erwartendes am Ra-Do-Raceway, mit einem zweiten Jaguartriumph und ein spannendes und überraschendes am 2. Oktober, mit einem Sieg eines Porsche 962. Alles Gute bis zum nächsten Jahr wünscht Euch allen

Alex

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