rimg0089_400Das war es also: Die erste bahnübergreifende Kasseler Slotracingmeisterschaft ist geschafft. Imposant waren sicherlich die Eckdaten: Erstaunliche 39 Teilnehmer waren an ihr beteiligt, wovon mindestens 23 Starter zugegen waren und in der Spitze schlussendlich gar imposante 29 Infizierte „mitspielten“. Der Andrang war letztlich so hoch, dass die garantierten Teilnahmeplätze sogar angepasst werden mussten und die Zeitpläne eine entsprechende Überarbeitung erfuhren. Das für einige Piloten höchst enttäuschende Prinzip der Vorqualifikation beim zweiten Wertungslauf – Mensch, war das spannend… – sollte sich aufgrund dessen, zum Glück für die Betroffenen, nicht wiederholen.

Der Finallauf bot darüber hinaus einen besonderen Kick, schließlich galt es, die nagelneue fünfspurige Holzbahn im City-Race-Center einzuweihen. Sie erwies sich als überaus gut befahrbar, im ersten Moment vielleicht sogar als etwas „zu leicht erlernbar“. Doch der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail und die besonders giftigen, sich zuziehenden Kurven waren dann doch längst nicht Jedermanns Sache – der Autor kann hier wahrlich ein Klaglied singen. Veränderungsbedarf wird wohl aber im Bereich der superschnellen Spur 1 zu Beginn der Startzielgerade nötig werden, da der Driftbereich gerade für 124er-Karosserien deutlich zu knapp bemessen sein dürfte – ich sehe schon im Geist zertrümmerte, aufwendig konstruierte DSC-Karosserien in bruchstückhaften Teilen über die Start-Ziel-Gerade schlittern. Für die wunderschönen Slot.it-GruppeC-Prototypen reichte der Platz jedoch gerade noch aus, denn außer einem gelegentlichen „Plock“ und daraus resultierenden 2-3 Abflügen, passierte weiter nichts.

rimg0013_2_400Dass die Fahrer des CRC trotz des späten Fertigstellungstermins ein wenig ihren Heimvorteil nutzen konnten, war nicht weiter überraschend, schließlich mussten in den letzten Tagen der Vollendung Test- und Probefahrten notwendigerweise erfolgen und Streckenkenntnisse prägten sich somit zwangsläufig ein.
Der CRC stellte mit 8 Piloten ein schönes Fahrerfeld, allerdings wurde diese Anzahl – beinahe wie gewohnt – von der RaDo-Truppe überboten. Sie schickten mit Joshua Hempel noch einen Youngster für die Zukunft ins Rennen und stellten damit insgesamt 9 Fahrer. Der SRC mit 7 Startern und die Dahlheimer Renbahnfreunde mit 5 Piloten komplettierten die Aufstellung. Jens Knobloch vom City-Race-Center konnte damit ein fast vollständig gefülltes Haus vermelden und das Qualifying eröffnen.

rimg0023_2_400Der Beginn gestaltete sich dabei zwar noch etwas holprig, da die Computerzeitnahme nicht so wollte, wie es die „User“ gern gehabt hätten, doch nach längeren Anlaufversuchen wurde am Ende dann doch noch alles gut. Alle notwendigen Informationen waren noch auffindbar und der dreißigminütige Zeitverlust zu verschmerzen.
Nicht ganz unerwartet kam am letzten Renntag die Stunde des CRC, auch wenn, wie bereits erwähnt, nur ein bedingter Heimvorteil gegeben war. Jens Knobloch stellte sich trotzdem mit 7,702 Sekunden an die Spitze des Zeitentableaus. Die neue Piste des CRC ist damit die längste und vergleichsweise „langsamste“ der vier Rennstrecken.
Die Streithähne um den zweiten Gesamtwertungsplatz folgten bereits kurz und einträchtig dahinter: Alex Humburg (7,752sec.) und Marc „Maxx“ Martin (7,822sec.). Komplettiert wurde das Feld der Schnellsten von zwei weiteren CRC-Piloten, Bernhard Lohmann und Markus Mazet, von denen noch zu reden sein wird.
Auf den Plätzen 6 bis 10 folgten ebenfalls „bekannte“ Gesichter, die in der Gesamtwertung bereits nachhaltige Spuren hinterlassen hatten. Unter dem Motto: RaDo gegen SRC kämpften Marcus Mühlhans, der ohne einen einzigen(!) Trainingsmeter antrat, Stefan Hempel, Fred König und Wolfgang Landgrebe. Eine Sonderrolle nahm der junge Steffen Rebbig vom CRC ein, der genauso wie sein Mitstreiter Markus Mazet im Lauf der Besten, die Fahne der aufkommenden Jugend hochhielt.
Die dritte Gruppe wurde überraschend von Stefan „Stiwi“ Menzel angeführt, der mit seinem Jägermeister Porsche – elektronisch beflügelt – immer besser zurecht kommt. Ob die darauf folgenden drei zeitgleichen Piloten (Werner Tögel, Carsten Levertz und Rolf Hildebrandt) wirklich dem gleichen Biorhythmus vertrauten oder einfach nur einen „besonderen“ Draht zur CPU des Rechners pflegten, bleibt uns allen jedoch mit Sicherheit weiter verborgen.
Die vierte Startgruppe zeigte eine gewisse Dahlheimer Präsenz mit Uwerimg0051_400 Hain und Michael Schade. Auffällig bei allen Gastläufen blieb dabei festzustellen, dass wirklich schnelle Qualifyingzeiten in der Regel nicht das Metier der Südniedersachsen sind. Möglicherweise liegt das auch an dem dort praktizierten Modus, der das Zeitqualifying zu Gunsten eines „Kurzrennens“ mittlerweile ersetzte. Wie auch immer: Das nachfolgende Rennen bewies dann überraschenderweise doch, dass selbst vom 16. bzw. 20. Qualifikationsplatz nach vorn noch etwas geht.
Dennis Marställer als 21. war der Schnellste der Premierenstarter und ein weiterer Pilot aus der Abteilung „Jugend forscht“. Unerwartet waren in diesem Lauf auch arrivierte Piloten vom Schlage eines Matthias Hopf (23.) und Karsten Schmoll (25.) vertreten. Insbesondere Letzterer war jedoch abermals gebeutelt von einem massivem grippalen Infekt, der ihm jedoch nicht den Spaß an der Sache nahm – ich hoffe allerdings, dass in den folgenden Tagen nicht noch mehr Mitstreiter sein Leid teilen werden…
Beschlossen wurde das Startfeld mit Wolfgang Jodat (der bei jedem Rennen antrat), Thorsten Waas und den beiden Erststartern, Sebastian Hess und Joshua Hempel.
Die überwiegende Anzahl der Starter setzte auf die Langheckkonfiguration des Porsche 956 (14 Modelle). Alle anderen Modelle waren offensichtlich nicht erste Wahl und damit nur mehr oder weniger konkurrenzfähig. Bemerkenswert bleibt jedoch bereits jetzt festzustellen, dass immerhin zwei Laufsiege von einem Porsche 962 errungen wurden.
Die beiden ersten Laufgruppen das Hauptrennens zogen im Anschluss relativ sicher ihre Kreise. Allerdings sollte es nur Dirk Ahlemeyer schaffen, neben der relativen Sicherheit auch den notwendigen Grundspeed an den Tag zu legen, um sich im Gesamtklassement noch ein wenig nach vorn zu schieben. Platz 18 hieß es am Ende für ihn – die persönlich beste Klassierung im dritten Rennen.
Überraschendes zeichnete sich in der dritten Gruppe ab, denn hier zogen Uwe Hain und Michael Schade nicht nur einsam und fehlerfrei, sondern auch relativ schnell ihre Kreise. Sie fuhren fraglos ihr eigenes Rennen und überflügelten nicht nur alle ihre bisherigen Mitstreiter, sondern auch die Piloten des nächstbesseren Laufs. Damit durften sie beide auf Punkte hoffen, sofern einer oder zwei Piloten der verbliebenen Topläufe Schwächen zeigen würden. Für Uwe Hain sollte es am Ende reichen. Mit Startplatz sechzehn fuhr er noch auf den 10. Gesamtwertungsplatz und ergatterte damit einen Punkt für die Gesamtwertung. Michael Schade verfehlte dieses Ziel, wenn auch nur knapp. Immerhin stellte er jedoch einen „Verbesserungsrekord“ auf: Er katapultierte sich von Trainingsplatz 20 auf die elfte Position in der Tagesgesamtwertung – Respekt!
Drimg0089_400_01er junge Steffen Rebbig war derjenige, der sein hohes Trainingsniveau nicht halten konnte und noch aus den Punkterängen herausfiel. Alle anderen Piloten boten noch stärkere Leistungen. Auf exakt der gleichen Weite rollten Wolfgang Landgrebe und Marcus Mühlhans aus (144,65 Runden / geteilte 6.). Noch besser machten es jedoch Stefan Hempel (145,80 / 4.) und Fred König (147,17 Runden / 3.), die ihre sehr hohe Grundschnelligkeit auch fehlerfrei auf die Piste brachten.
Die Toppiloten konnten diese Leistungen nur bedingt mitgehen. Zu viele Fehler sorgten letztlich dafür, dass sowohl Bernhard Lohmann (143,82 Runden / 8.) als auch der Trainingsschnellste, Jens Knobloch (143,44 Runden / 9.), mit vergleichsweise wenig Punkten vorlieb nehmen mussten.
Alexander Humburg hatte ausgerechnet zur Renneröffnung auf den schnellen Spuren 2 und 3 mit dem Konzentrationsteufel zu kämpfen. Die Vielzahl der Fehler summierten sich und die erreichbare Leistung ging entsprechend zurück. Platz 5 am Ende war jedoch trotzdem noch ein sehr ordentliches Ergebnis.
rimg0113_400Ganz vorn war es hingegen ungewöhnlich spannend. Ähnlich eng wie zum Serienaufgalopp in Dahlheim trennten deutlich weniger als eine Runde den Sieger von dem Zweiten. Da Marc Martin knapp scheiterte, konnte sich damit im vierten Rennen der vierte Sieger im Glanz des Sieges sonnen. Markus Mazet zeigte, dass er wahrlich ein ganz Großer werden kann bzw. schon ist und fuhr nicht nur sensationell schnell, sondern auch fehlerfrei und konnte so den Gesamtwertungszweiten noch hinter sich lassen und sich selbst mit seinem Porsche 962 auf Gesamtwertungsplatz 7 schieben.
Damit können alle Beteiligten auf eine ausgesprochen erfolgreiche rimg0122_400Serie zurückblicken und Marcus Mühlhans konnte sich zu Recht als erster Kasseler Slot.it-Slotracingmeister feiern lassen. „Versüsst“ wurde ihm der Sieg dabei nicht nur mit einem entsprechenden Ehrenpreis, sondern auch mit einem Jaguar XJR9, welchen er im nächsten Jahr wird einsetzen müssen. Diese Herausforderung wartet dann auch auf den Gesamtwertungszweiten und –dritten, eine weniger starke Dominanz der drei Leistungsstärksten der abgelaufenen Saison sollte damit garantiert sein und die Lust für die Herausforderer mit Sicherheit steigen, schließlich ist der Jaguar nicht wirklich für seine Performance berühmt.
rimg0123_400Das beste Team war am Ende auch das, welches am zahlreichsten antrat. Allein dafür gebührt der RaDo-Truppe der Teamsiegerpokal. Nicht zuletzt deshalb konnte auch Wolfgang Jodat als guter Geist und hervorragender Teamplayer den Pokal für seine Mitstreiter in Empfang nehmen und sich gemeinsam freuen.

 

Hoffen wir alle, dass wir uns bei guter Gesundheit auch im nächsten Jahr zu spannenden Rennen wiedersehen und der Kampf um Punkte und Platzierungen offen neu entbrennt.

Alex

 

Die Ergebnisse im Detail findet ihr >>HIER<<
Zur Bildergalerie gehts >>HIERLANG<<