Das vergangene Jahr bzw. die zurückliegende Saison 2016 zeugte von der Überlegenheit eines 962ck. Für die kommende Saison 2017 werden im Regelwerk einige Änderungen nötig, die das Gleichgewicht wieder herstellen sollen.

Zugegeben: grundsätzlich ist es nicht immer wirklich wichtig, bestimme Anpassungen zu- oder wegzulassen, um für alle Starter möglichst gleiche Bedingungen herzustellen, denn selbst bei absolut gleichen Voraussetzungen bestimmt über Sieg und Niederlage immer noch der saubere Aufbau eines Boliden, sowie gleichzeitig beste Akrobatik am Abzug des Handreglers.
Trotzdem habe ich mir weitere Gedanken gemacht, was die Egalisierung unterschiedlicher Karosserien anbelangt, denn wenn man das vergangene Jahr mal unter die Lupe nimmt, stellt man schnell fest, dass ein „abgeschnittener“ 962 mittlerweile das Maß der Dinge ist – soweit wir das jedenfalls gesehen haben.
Jedoch liegt mir eines fern: nämlich das schlagartige Entwerten der bereits gebauten Fahrzeuge. Von daher muss eine Anpassung so erfolgen, dass neue Autos nach neuem Reglement nicht die bereits gefahrenen Boliden so alt aussehen lassen, dass für eine gute Platzierung ein Neubau unter neuen Voraussetzungen unabdingbar wird.
Wie ich bereits beim Finale angeschnitten habe, geht es um folgende Änderungen, die ich zur Disposition gestellt habe:
  1. Zulassung eines Polystyrolflügels im Eingenbau nach Vorbild
  2. Zulassung des Trimmens der Chassis
  3. Änderung des Handycapgewichts und deren Vorgabe der Anbringung Chassis-seitig
  4. Vorgabe eines Mindestgewichts für die Karosserie
  5. Zulassung von Gfk-Karosserien

Um es vorweg zu nehmen: der Punkt 5 für die Freigabe von Gfk-Karosserien wird nun trotz Ankündigung nicht vollzogen, denn bei den Überlegungen sind zwei Dinge von mir nicht miteinbezogen worden. Einerseits ist es die Problematik des sehr geringen Gewichts, andererseits sind die Gfk-Modelle in aller Regel „breitenoptimiert“, d.h. die Boliden werden mit einer deutlich breiteren Spur unterwegs sein!

Bei der Gewichtsproblematik gibt es zwar die Möglichkeit, die Gfk-Matten entsprechend dick laminieren zu lassen, jedoch wird das notwendige Mindestgewicht durch den zugestandenen Einsatz von Lexanscheiben doch den Vorteil darin haben, dass eben unten mehr und oben weniger Masse bei einem Gfk-Deckel vorhanden sein wird.
Ausschlaggebend für diese Entscheidung des Verbots von Gfk war auch BERNIES Argument, zur Spurbreite: lt. Messung sind hier 83mm und mehr möglich, mir war bisher nicht bewusst, dass Gfk-Karos so viel breiter sind, als das Plastik-Pendant.
Punkt 1 der Liste wird notwendig, damit bleischwere Heckspoiler durch Eingenbauspoiler ersetzt werden können. Betroffen davon sind u.a. der 962HT, Jaguar XJR8/9, sowie Sauber c9. Im Zuge der unter Punkt 4 angegebenen Änderung macht es (hoffentlich) Sinn, hier leichter bei vorbildgerechter Optik bauen zu können. Die Mindestmaterialdicke zum Bau des Flügelwerks wird noch ermittelt.
Der Punkt 2 ist, so glaube ich selbsterklärend. Wir hatten zu Beginn der letzten Saison den Fall, dass JÜRGEN seinen wagen nicht an den Start bringen dürfte, weil das Chassis aufgrund seiner schmalen Baubreite nachgewichtet wurde. Damit sind alle schmalen Autos quasi nicht konkurrenzfähig, weil das fehlende Gesamtgewicht im Deckel ergänzt werden musste und dieses ein noch ungünstigeres Chassis/Deckel-Verhältnis brachte.
Zu Punkt 3 wird nächstes Jahr das Handycapgewicht auf dem Chassis positioniert. Die Fahreigenschaften bzw. das Handling der gewichteten Deckel ist bei einigen Autos so katastrophal, das kein Fahrspaß aufgekommen ist. Da wir aber in erster Linie „zum Spaß“ fahren, muss das Gewicht an eine Stelle wandern, die das Auto einbremst, ohne dass die Fuhre quasi unfahrbar wird. Erreicht werden wird das mit weiterer Ballastverklebung mit einer Grammatur, die wir noch ermitteln müssen. Ich gehe aber davon aus, dass wir für die ersten drei Piloten jeweils weitere 5 Gramm zulegen werden. Das bedeutet also 20, 15 und 10 Gramm verklebt auf dem Chassis an einer noch zu ermittelnden Stelle.
Punkt 4 auf der Liste hängt im Grunde mit der Freigabe der Chassis-Trimmung zusammen. Hier soll verhindert werden, dass extrem leichte Deckel dann eine Performance ähnlich eines Gfk-Deckels erreichen und damit außer Konkurrenz fahren könnten, weil fehlendes Gewicht auf das Chassis geklebt werden darf. Die Angabe zum Mindestgewicht muss noch ermittelt werden, wird aber bei etwa 36-37 Gramm liegen, wenn man den Gewichtsangaben in den Ergebnissen Glauben schenken darf.
Der Ort des Einbringens von Trimmgewicht wird bei Untergewicht der Karosserie ebenfalls vorgeschrieben: es darf nur innen und oberhalb der Karosseriebefestigung und der gedachten, horiztontalen Linie verklebt werden. Dieses soll verhindern, dass man Karos „oben aus Papier und unten aus Blei“ fahren könnte (was bekanntlich als sehr performant gilt), auch wenn es vermutlich kaum einen Deckel gibt, der so produziert wurde/wird.
In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Ausschleifen der Karosserie natürlich auch nicht erlaubt ist!
So weit erst einmal die Änderungen für den Gruppe C Supercup. Weitere Infos demnächst hier in diesem Ki…ähh dieser News.
MAXX