dscf4060_640…die Zeit, die dazwischen liegt, heisst warten.
Diesen Satz prägte schon in den 70er Jahren Der Schauspieler und Rennfahrer Steve McQueen in dem Film „LE MANS“ und wenn man es genau nimmt, konnte er es kaum treffender wählen – vor allem für den ambitionierten SLOTRACER, der das „Warten“ mit dem „Einsetzen“ verkürzen muss.
Der gewählte Zeitpunkt für das 6-Stunden-Rennen mit den Classic Le Mans Fahrzeugen war wohl kaum besser gewählt, denn an dem geplanten Datum startete auch das 24Std.-Rennen in Le Mans. So konnte man sich neben dem „Warten“ auch die Zeit mit ein wenig TV-glotzen beim Langstreckenrennen vertreiben.
Um 1400 Uhr öffnete der Ra-Do-Raceway die Bahn, damit die Piloten noch die letzten Einstellungsarbeiten an ihren Einsatzfahrzeugen vornehmen konnten. Neben dem Rennen sollte es auch ein entsprechendes Catering mit Steaks und Wurst, sowie Kuchen, Kaffee und Obst geben, um dem bevorstehenden Strapazen eines Langstreckenrennens gewachsen zu sein.

rimg0004_800Letzte Testfahrten wurden unternommen und um 1700 Uhr sollte es oberpünktlich an den Start nach klassischen Le Mans Start gehen. Die vier Teamleader sollten dieses Jahr in den „Vorzug“ kommen, einem klassischen Le Mans-Start vollziehen zu dürfen. SIR HENRY befürchtete schon die angekündigte 100m-Strecke und legte VETO gegen geplantes Vorhaben ein. Er befürchtete beim „RUN“ den klassischen Seniorenoberschenkelhalsbruch und sah schon im Vorfeld seine Felle davonschwimmen. Doch es kam alles halb so schlimm. Selbst SIR HENRY schaffte die kurze Distanz zum Fahrerpult und kam sogar als 1. auf die Bahn und mit dem Auto weg. MAXX, Bernie und Fred sortierten sich irgendwie danach ein, wobei Fred auf Spur 3 den Fehler machte, den Handregler zuerst einzustöpseln. So kam er nach erfolgtem Anschließen des Reglers nicht mehr ans Auto, konnte aber nach einigem Grummeln dann doch noch das Rennen starten.

rimg0008_600Henner legte auf Spur 1 sofort niedrige 7.1er Zeiten vor. Eine unglaubliche Geschwindigkeit, die wohl keiner der anderen drei Piloten nur annähernd mitgehen konnte, wenn man zudem weiß, das Spur 1 die Längste und Langsamste ist.
Fred kämpfte hingegen mit seinem 908 in den Kurven. das Auto lies sich offensichtlich nur schwer beherrschen, jedoch entwickelte der Wagen auf den Graden eine extrem hohe Endgeschwindigkeit, die niemand halten konnte. Bernie versuchte auf Spur 4 mit seinem 917er Porsche das hohe Anfangstempo von Henner mitzugehen, doch da war voerst kein Kraut gewachsen. Zu oft suchte er vergeblich die Abkürzung durchs Grüne.
Selbst MAXX auf Spur 2, die im Grunde die deutlich schnellere Spur zu Spur 1 sein sollte, kam mit seinem Martini 917 nicht recht in Fahrt. Die Zeiten schwankten zwischen 7,3 und 7,6 Sek/Runde. So richtig wollte der Porsche nicht laufen.
Henner beendete den 1. Stint mit lockeren 9 Runden Vorsprung auf den zweitplatzierten MAXX, folgend von FRED mit weiteren 3 Runden Rückstand und Bernie mit schwer erkämpften 183 Runden auf Spur 4.
Die Performance von SIR HENRYs Auto war bereits im Vorfeld bei den Tests zu beobachten, so fuhr er auf Spur 1 auch gleich die absolute Topzeit von 7,103 Sekunden. Und das mit einem FLY-Fahrzeug – zugegebenermaßen getunt auf Alu-Töpchenfelgen und entsprechend getrimmt. (wie alle Fahrzeuge im Rennen), doch diese Zeit muss man erstmal fahren…vor allem auf Spur 1.

Der 2. Stint erfolgte mit den Fahrern STIWI, TOM, FROOKIE und FIURY.  STIWI stürmte nach der Startfreigabe sofort weiter nach vorne. Tom, Frookie und Fiury versuchten zu folgen. Doch wie man es in den ersten Minuten oft sieht, ging es turbolent zu. Die Aufregung und das Rennfieber machte bei den Piloten einige Runden zu nichte, lediglich der stoische Stiwi auf Spur 3 zog sicher seine Runden. Kaum Abflüge waren bei ihm zu sehen. überhaupt schien der Ferrari einiges zu verzeihen, wenn Stiwi ihn mal überfuhr. Tom versuchte vorest den Rythmus für die nicht leicht zu fahrende Spur 1 zu finden und ging es so vernünftig und sachlich an, wie es die Sachlage zuließ. Natürlich musste man sich auf der anderen Seite gegen den Kontrahenten behaupten, vor allem wenn es um das „fuldatal-interne“ Duell gegen Frookie ging…da wollte man sich auch nicht zu sehr die Blöße geben. Frookie sah das ähnlich und nutzte stellenweise den „Windschatten“ der anderen Piloten, um sich weiter nach vorne zu spülen. Fiury hatte alle Hände voll zutun, um den 917er auf der Strecke zu halten. Auch ihm gelang es nur schwer, die Pace der anderen mitzugehen. Offensichtlich baute BERNIE diesen Porsche streng nach Vorbild des Originalen, von dem man ja weiß, dass er schon damals wegen seiner stellenweise unberechenbaren Fahrdynamik gefürchtet wurde.
Das Ende dieses 2. Stints sollte sich analog zum 1. Stint abzeichnen. Stiwi baute den Vorsprung mit weiteren 8 Runden auf insgesamt 17 Runden auf Tom aus, der rest des Feldes reihte sich mit einer ziemlich genauen 2-Runden-Abstufung ein: 184 für Tom, 182 Runden für Frookie und 180 Runden für Fiury.

Schon zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich zumindest für den Autoren dieses Pampfleths ab, wohin die Reise gehen würde. Zu stark war der Ferrari von Team A, der sich zudem auch noch Narrensicher um die Strecke zirkeln ließ. Doch der Verlauf des Rennens sollte sich anders gestalten, als prognostiziert.

rimg0018_800Der 3. Stint mit den Piloten SVEN-BOY, AHLI, STOCKI und OLLIi wurde gestartet. Einigen Piloten war die Aufregung vor dem 1. Lauf förmlich ins Gesicht geschrieben, vor allem dann, wenn der „Teamchef“ seine Argus-Augen auf seinem Schützling hat (was, SVEN? 😉 )
OLLI hatte für das TEAM D die leidvolle Aufgabe, seinen 1. Stint mit der Zicke 917 auf Spur 1 zu beginnen. Bekannterweise hat diese Spur neben seiner Länge auch noch einige Tücken, die gemeistert werden müssen. SVEN-BOY startete auf Spur 4 die zwar die kürzeste ist, allerdings ebenfalls einige Schlüsselstellen aufweist, wenn man schnell und ohne Abflug unterwegs sein möchte. Somit blieben noch Ahli die schnelle Spur 3 und Stocki die relativ harmonisch zu fahrende Spur 2, die durchaus auf „ANGRIFF“ gefahren werden konnten.
Gesagt, getan. SVEN-BOY jagte den Ferrari um die engen Ecken des Ra-Do-Raceways, immer dicht gefolgt von STOCKI und dem lauernden AHLI. OLLI hatte, wie auch seine Teamkollegen mit den 917er zu kämpfen und konnte die anderen Teampiloten eigentlich nur ziehen lassen. Er konzentrierte sich vielmehr auf fehlerfreies Fahren, als um das Erreichen von TOP-Zeiten, die zu dicht im Grenzbereich zwischen „schnell“ und „Abflug“ lagen.
SVEN-BOY lieferte sich ein rundenlanges Duell mit STOCKI, der auf seinem immer besser gehenden 908 mächtig dagengen hielt. Offensichtlich war hier noch nicht die Messe gelesen und die beiden kämpften Runde um Runde über zurückgelegte Meter auf dem Raceway. AHLI lauerte im Hintergrund: Ab der 2. Hälfte des Stints hatte er sich auf Spur 3 eingeschossen und erhöhte den Druck. STOCKI war stellenweise schwer zu passieren, da der 908 ein Tempo auf der Geraden entwickelte, die eines Gleichen sucht. Der 908 ließ sich mit zunehmender Rundenzahl offenbar immer besser fahren und Ahli hatte stellenweise alle Mühe, den Überholvorgang an einer günstigen stelle einzuleiten. Auch SVEN-BOY drückte den Ferrari durch die Kurven und klemmte sich an den Speed von STOCKI und AHLI.
Am Ende sollte STOCKI mit seinem 908 exakt genauso viel Runden (191) gefahren haben, wie SVEN-BOY auf Spur 4. Ahli leutete für das Team B eine neue Marschrichtung ein und konnte mit 196 Runden den Gesamtrückstand um fünf Runden kürzen. Das Team B mit Olli im 3. Stint erreichte 177 Runden.
Nach diesem 3.Stint sollten alle Piloten „Kontakt mit der Strecke“ gehabt haben und es wurde in etwa die Marschrichtung klar. Nach wie vor lag TEAM A mit SIR HENRY, STIWI und SVEN-BOY in Führung, gefolgt von TEAM B mit MAXX, TOM und AHLI, auf dem 3. Platz KING FRED, FROOKIE und STOCKI vor TEAM D mit BERNIE, FIURY und OLLI.

Das Ergebnis erfüllte in soweit die Startaufstellung, jedoch zeigte die Rundentabelle nach diesem Zwischenstand stellenweise schon ein einigermaßen großes Rundendefizit des 4. platzierten Team D auf den führenden Ferrari des Team A. Demnach sollte es für Team D schwer werden, nach vorne zu  fahren, doch bei Langstreckenrennen ist vieles möglich, wenn sich der Fehler- und Pannenteufel einschleicht. Leider kam es aber ausgerechnet für das Team D noch dicker, denn der Fehlerteufel sollte sich ausgerechnet am eigenen 917 feststetzen – eine bittere Pille für den Vorjahressieger BERNIE, der erneut mit dem Vorbereiten des Einsatzwagens betraut wurde.

der letzte Stint des 1. Drittels mit den 4 Topfahrern der Teams sollte nun gestartet werden. HENNER auf Spur 2, MAXX auf Spur 4, FRED auf Spur 1 und Bernie auf Spur 3.
Dieser Stint sollte es für alle Piloten in sich haben: Offensichtlich wollte jedes Team das Ruder an sich reißen, denn es wurde im gesamten Rennen nie mehr so hart gekämpft, wie in diesem Lauf. Er entwickelte sich damit auch zum Schlüssel, der den Führungswechsel vorbereiten sollte. Henner versuchte, den leicht geschrumpften Vorsprung wieder auszubauen, doch der Martini-Porsche von Team B mit MAXX am STeuer, führ nach den anfänglichen Startproblemen wie entdrosselt. SIR HENRY hatte alle Mühe, die PACE von MAXX auf Spur 2 mitzugehen. Auch FRED entwickelte weitere,  ungeahnte Motorleistung und Performance seines 908, Bernie klemmte sich dran und fuhr teilweise wie entfesselt. Alle Kontrahenten hatten massiv mit dem spanischen Porsche 917 zu kämpfen, um sich dauerhauft absetzen zu können. Er klebte oft rundenlang wie ein bissiger Hund am Hosenbein des Opfers.
Henner fuhr unter diesem Druck auch gleich noch die absolute Bestzeit des gesamten Rennens und schickte die Zeitenuhr auf niedrige 7,016 Sekunden für den Umlauf. Eine Fabelzeit, die nur noch MAXX in diesem Stint annähernd auf Spur 4 erreichen konnte, jedoch fehlte für den Eintrag in die Analen der Zeitmessung nur wenige Hundertstel. MAXX erreichte in diesem Stint als persönliche  Bestzeit eine 7.049 Sek. auf Spur 4, die ganze 9/1000 (TAUSENSTEL) langsamer war, als HENNERS absolute Bestzeit zu einem späteren Zeitpunkt in Stint 7 auf selber Spur.

Nach Ende des Stints sollten für ALLE TEAMS die Maximalweiten erreicht worden sein, die im gesamten Rennen gefahren wurden.

MAXX konnte mit minimalem Vorsprung vor Henner diesen Stint mit einer Weite von 207,12 Runden für sich entscheiden, gefolgt von HENNER mit 206,85 Runden, FRED mit 192, 25 Runden und Bernie mit 190,71 Runden.
Damit setzte MAXX die Benchmark dieses 6-Stunden-Rennens, was die Rundenweite anbelangt und zog somit exakt gleich mit der höchsten Weite des Vorjahressiegers BERNIE.

rimg0051_800Der weitere Rennverlauf entwickelte sich beim Team B zu einer echten Jagd auf die Spitze, während für Team D die Marschrichtung in die umgekehrte Richtung ging. Beginnend mit einem Wackler am Licht sollte das Pech seinen weiterern Verlauf nehmen, denn in der Dunkelphase verabschiedete sich die Beleuchtung völlig, was es für die Piloten,  insbesondere OLLI unmöglich machte, die Runden halbwegs sicher zu absolvieren, ohne dass man „Eisenbahntempo“ anlegen musste. Eine Reparatur wurde unumgänglich, was TEAM D mit BERNIE, FIURY und OLLI noch weiter nach hinten fallen ließ.
TEAM B mit MAXX, TOM und AHLI erhöhten den Druck auf TEAM A immer weiter und jagten die Gegner in Fehler. Selbst Henner besuchte immer öfter die Grünanlagen neben der Strecke, er versuchte offensichtlich mit der Brechstange, verlorengegangene Runden zurückzuholen. Das Debakel ereilte ihn dann auf Spur 4, die ansich sehr schnell war, doch hier war die Brechstange gepaart mit mangelnder Konzentration und Kondition das Zünglein an der Wagge, was das Erbebnis kippen ließ. Mit 195 Runden war die erreichte Weite sein schlechtestes Ergebnis im gesamten Rennen, allerdings immernoch beachtlich, gemessen an den Weiten der anderen Piloten.
Fred, FROOKIE und STOCKI sollten in der Dunkelphase ebenfalls bestens zurecht kommen. STOCKI fuhr auf Spur 3 in seinem 1. Nachstint erstaunliche 187 Runden, die sich sehen lassen können. Auch den 5. Stint mit Ampelstart konnte er über die gesamte Länge von 25 Minuten für sich behaupten! RESPEKT!

Das Gesamtergebnis sah dann wie folgt aus:

 

1. TEAM B – MAXX, TOM, AHLI 2308,02 Runden
2. TEAM A – SIR HENRY, STIWI, SVENBOY 2286,73 Runden
3. TEAM c – KING FRED, FROOKIE, STOCKI 2234,23 Runden
4. TEAM D – BERNIE, FIURY, OLLI 2105,06 Runden

Somit ging ein wirklich spannender Rennabend zu Ende (zum. für das TEAM B) ich hoffe, ihr hattet alle Spass am Event und freue mich schon auf das nächste 6-Stunden-Rennen in 2009.

Ergebnisse en detail gibt es >>HIER<<

Bilder findet ihr in der >>Galerie<<

Bis denne

MAXX