Keine Frage, die Meinungen zu den Scaleautomodellen sind gespalten. Einerseits beklagen diejenigen, die wissen wie gut Selbstbauten laufen können, die Unberechenbarkeiten der einfachen Fahrwerksgeometrie der Fertigmodelle. Andererseits jubeln die Nichtbastler, da sie ein 124er-Metallchassis-Fahrzeug mit relativ geringem Aufwand an den Start rollen lassen können. Ohne ein derartiges Angebot wären sie sonst nicht in die verlockende Welt der 124er eingestiegen.
Am Montag zeigten die hohen Starterzahlen am Ra-Do-Raceway, dass die 124er Einsteigerklasse auch in der dritten Auflage noch zieht. 13 Starter nahmen das Rennen auf, wobei die Rennzeit im Vergleich zum Vorjahr verlängert wurde.
Im Kreis der 13 konnten wir erfreulicherweise Stappi willkommen heißen. Das große Hallo war unüberhörbar, wenn sich unser General auch verbale Liebkosungen der besonderen Art gefallen lassen musste: Pirat, Käptn Ahab und ähnliches etwa  ;o)
Dem Rennen vorangestellt war das einmalige Qualifying, da ein Rennergebnis zur Startaufstellung ja fehlte. Dabei setzten alle Piloten altes Chassismaterial, teilweise jedoch mit neuem Glanz ein. Stocki etwa hatte den neuen blauen ZENT-RSR aus der japanischen JGTC erwählt undimmer noch neu glänzend machte der rot-silberne Flying-Lizard-RSR Matzes eine sehr gute Figur.
Das Qualifying selbst lieferte teils überraschende, teils alt bekannte Erkenntnisse. Alfreds RSR war kaum zu bändigen, was auch nicht überraschte. Krumm und schief stellte sich das Chassis im Vorderbau dar, für eine Behebung vor Rennantritt war es jedoch zu spät.
Fiurys Gummibären-RSR war ebenso nicht völlig konkurrenzfähig.  Leider war er das aber auch noch nie so richtig. Alex Sau schien etwas von ihrer Spritzigkeit eingebüßt zu haben, während Maxx beeindruckende Bestzeiten im freien Training in die Bahn brannte.
Eine wesentliche Erkenntnis lieferte für mich sowohl das Rennen als auch das Qualifying. Die RSR machen mir nach wie vor viel Spaß, ich sagte mir, sie verzeihen jedoch im Grenzbereich nur wenig. Weniger am Gasgriff ist hier oftmals mehr und genau darin liegt auch ein Problem.
Während die Gruppe-C-Boliden um den Kurs geprügelt werden können, ist bei den Porsche Vorsicht und Obacht geboten. Man könnte es auch noch drastischer formulieren: Man versaut sich mit dem Tempogebolze der Gruppe C den Stil für die Zuffenhausener. Ganz unter dem Motto: Was macht die Scheißkarre denn da, mit den anderen geht das doch auch…?!
Diesen persönlichen Eindruck hatte ich am Montag bei vielen Fahrern, doch es gab auch Ausnahmen. Matze bewies wieder einmal, dass Fehlerfreiheit und Gleichmäßigkeit sein Metier ist. Zum dritten Mal trat er erst am RaDo-Raceway im Rahmen eines 124er-Einzellaufs an und er machte Eindruck, keine Frage.
Das Rennen zwischen Fiury, Matze, Stappi, Alf und Nico, der langsamsten Quali-Gruppe, zeigte teils wüste, teils disziplinierte Phasen. Matze hatte hier schon zuvor überrascht. Mit einer 5,79, seiner ersten Zeit unter 5,80, war er nur ganz knapp an Svven gescheitert, der als Achter noch so eben für den Mittellauf qualifiziert war.
Fiury dominierte dieses Quintett souverän und setzte sich komfortabel ab. Matze machte sehr wenige Fehler und konnte so sogar Stappi hinter sich lassen, dem natürlich auch Routine fehlte. Am Ende behielt Nico die Oberhand über Alf, was nach den zuletzt sehr schlechten Auftritten überraschte. Alfred ist ein Musterbeispiel dafür, dass die Gruppe-C dem RSR-Fahrstil nicht gut tut und auch Nico geht es ähnlich.
Mehr Zurückhaltung würde beide weitentechnisch nach vorn bringen, dennin der Vergangenheit sind sie mit den Porsche schon deutlich weiter gerollt.
 Die Dahlheimer Phalanx…  Finger weg, der iss noch drin!  immer unglücklich mit
dem Essen 😀

 

Der Polesetter bei der Arbeit -die erste Pole für STOCKI WERNER konzemntriert-
ALEX statistisch erfassend!
 Ein Geburtstagsständchen
für den amtierenden RSR-Meister
Für Nico ging es aber zumindest wieder leicht aufwärts, was auch daran lag, dass er endlich die krumme Hinterachshalterung bemerkte und der RSR damit sein altes Potential wieder in die Waagschale werfen konnte.
Der Mittellauf mit Werner, Stiwi, Alex und Svven war ausgesprochen unaufgeregt. Wenige Chaosphasen verbessern zwangsläufig die Chancen. Jede Rennunterbrechung kostet Zeit. Zeit, die man auf der Rennstrecke wieder reinfahren muss, bzw. die zu einem noch besseren Ergebnis fehlt.
Werner übertrieb es bereits im ersten Turn auf Spur 1 und verhunzte damit sein gesamtes Rennen. Stiwi hatte das schnellste Auto im Feld, hin und wieder schlichen sich jedoch Fehler ein. Trotzdem hielt er den Druck auf Alex und Svven aufrecht. Die sich jedoch behaupten konnten.
Alex setzte dabei schon einmal mit 240 Runden eine Benchmark, die der alten 160er-Schallmauer entsprach. Doch besonders Svven – der eigentlich immer Uffgerechte – machte seine Sache hervorragend und wenn er etwas mehr Glück gehabt, bzw. einen Fehler im Rennen weniger gemacht hätte, dann hätte diese Leistung an diesem Abend zu Gesamtwertungsplatz
„3“ gereicht. Schade, dass es dazu nicht gekommen ist, denn er ist mit unglaublich viel Köpfchen gefahren…
Der Toplauf war zu Beginn überraschend fehlerlastig. Auf Spur 1 war Stocki in das Rennen gestartet, auf Spur 4 startete Bernie, doch gerade sein 911 ließ die bekannte Performance vermissen. Vielleicht lag es auch gar nicht am Porsche selbst. Möglicherweise kam das Geburtstagskind des Abends auch durch das ihm dargebotene Ständchen ganz aus dem Tritt. Wer weiß das schon so genau..?! Wie gewohnt unglaublichen Druck erzeugte Maxx. Getrost seiner eigenen
Rennphilosophie folgend, Rennen immer von vorn zu bestimmen, setzte er alles daran, sich vom Feld abzusetzen. Was ihm auch sehr schnell gelang.
Dies lag jedoch auch und gerade an den Fehlern der Mitfahrer. Denn „so“ glänzend war Maxxens Performance gar nicht, lag er zur Rennhälfte doch „nur“ gleichauf mit Alex. Manuel, Stocki und Bernie kabbelten sich hingegen miteinander und auf die Distanz gesehen mit Svven, denn keiner der drei konnte sich absetzen.
Vor dem letzten Turn hatte Manuel eigentlich die schlechtesten Karten, da er auf Spur 1 ran musste. Stocki gab auf Spur 2, Bernie auf 3 Gas und beide machten Fehler, obgleich man das von ihnen gar nicht gewohnt ist. So kam es, wie man es nicht erwarten konnte: Manuel blieb vorn und setzte sich rundengleich vor Stocki und dem letztlich unglücklichen Svven auf Platz 3. Bernies Schikanenabflug in der letzten Rennminute sorgte dafür, dass auch noch Stiwi frohlockte und sich vor
den Meister der abgelaufenen Saison setzte.

Im Working Class-Dress lässt
es sich bequem siegen…
sogar ohneBlack-Dress 😀
 Stappi bei der technischen Abnahme
und die Junx beim lümmen in der
Lounge.

 

Maxx konnte das egal sein. Er ließ seinen RSR auf den Spuren 3 und 4 fliegen und zeigte, was möglich ist. Mit 244 Runden wurde deutlich, dass der Meister der Saison 2012/13 es in diesem Jahr wieder ernst meint. Da er in der ersten Rennhälfte auch noch von einem gelockerten Achsbock hinten eingebremst wurde, der einen außerplanmäßigen Boxenstopp nötig machte, wird seine Überlegenheit besonders deutlich. Wir alle werden uns strecken müssen…
Es grüßt
ALEX
SLOT DANCE